SCHULE FRIEDL KUBELKA Fotoschule

Die Schule für künstlerische Photographie, Wien wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird seit 2010 von Anja Manfredi geleitet.

Die Schule für künstlerische Photographie, Wien war die erste Schule (seit 1990) in Österreich, die sich ausschließlich der künstlerischen Photographie widmet.
Im Unterschied zu gewerblichen Ausbildungsmöglichkeiten soll dem Erkennen und der Nutzung der dem photographischen Medium spezifischen Eigenschaften besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die photographischen Arbeiten sollten inhaltliche und formale Verdichtung ausstrahlen, die gleichgültige, von Eindrücken überschwemmte BetrachterInnen verführt, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Der einjährige Lehrgang strebt in erster Linie an, die Studentinnen und Studenten zu befähigen, sich eine eigenständige Haltung anzueignen und, nur in Verbindung mit dieser, Wissen. Es geht um Selbständigkeit im Wahrnehmen, Denken und Lernen und um den Mut, die so gewonnenen, vielleicht von der Norm unserer Zeit abweichenden Ergebnisse, in der eigenen Art zu bekennen.


Die Künstler-LehrerInnen der Schule stellen keine Aufgaben. Das unbedingte Interesse am Motiv für sich selbst zu entdecken stellt die größte Anforderung an jeden einzelnen dar. Formale Lösungen und technische Fertigkeiten sind der leidenschaftlichen Arbeit untergeordnet. Sie werden oft während der konzentrierten Tätigkeit erworben. Im Zusammenhang damit sind von Erziehern im allgemeinen nicht geschätzte Charaktereigenschaften wie Unzufriedenheit, Aggressivität, Neid, Größenwahn wertvolle Antriebskräfte, die auch als Themen in die Arbeit einfließen können. Zum Lehrziel gehört weiters die Fähigkeit, sich nach dem Besuch der Schule für die künstlerische Arbeit benötigtes Wissen selbst anzueignen, sowie aus dem Bestand zeitgenössischer KünstlerInnen und TheoretikerInnen sich LehrerInnen, HandwerkerInnen und MentorInnen zuzuführen.
Es geht vor allem um die Haltung zu wagen, mit ganzer Energie an eine Arbeit heranzugehen, bei der man meist sehr einsam und deren Erfolg zweifelhaft ist.


Um PhotographInnen anzuregen, von KünstlerInnen aus anderen Kunstrichtungen zu lernen und sich mit deren Arbeitsweisen, Konzepten und Verdichtungsmöglichkeiten zu konfrontieren, lehren fallweise DichterInnen, KomponistInnen, ArchitektInnen, FilmemacherInnen, BildhauerInnen, MalerInnen. Alle Künstler-LehrerInnen sind eingeladen, das zu unterrichten, wofür sie sich selbst gerade interessieren.
Ab 1991 wurde praktische Arbeit in Malerei (Martin Kippenberger, Muntean&Rosenblum, Hermann Nitsch, Hubert Scheibl, Hans Scheirl) und Film (Martin Arnold, Robert Beavers, Joerg Burger, Pip Chodorov, Karl Kels, Niki List, Dorit Margreiter, Mara Mattuschka, Hans Scheirl) angeboten, um jeder/m TeilnehmerIn die Möglichkeit zu geben, durch sinnliche Erfahrungen die Stärken und Grenzen des Mediums Photographie zu erkennen. (Friedl Kubelka)




Seit bald 35 Jahren erforscht, vermittelt, dynamisiert und präsentiert die SCHULE FRIEDL KUBELKA FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE Photokunst im Diskursfeld der bildenden Künste und wurde zu einer einzigartigen „Artist-run“-Institution für künstlerische Photographie, die sich eine positive Reputation und hervorragendes Standing im internationalen Kunstfeld erarbeitete.

1990 wurde die Bildungswerkstatt von der Künstlerin Friedl Kubelka gegründet, damals war es die erste Schule für künstlerische Photographie in Österreich, seit 2010 wird die Einrichtung von der Künstlerin Anja Manfredi geleitet. Das Medium der künstlerischen Photographie soll in alle Richtungen, räumlich/medial und zeitlich - gefördert und sichtbar gemacht werden, um neue Diskurse für die Photographie zu erobern, und dies gemeinsam mit Lehrenden und Lernenden.

Die Pandemie liegt zwar hinter uns, doch befinden wir uns in einem nervösen Zeitalter, da uns globale Krisen, Kriege und Klimawandel umgeben. Durch diese Krisen ist es umso dringlicher geworden, analoge Räume des Austausches, des Vertrauens und inklusiven Miteinanders – Oasen bzw. Rückzugsorte – zu schaffen. Die Photoschule will so ein Ort sein, an dem all ihre Teilnehmer:innen sich auf Augenhöhe begegnen, ein Raum des respektvollen und regenerativen Umgangs miteinander – ein Ort, an dem das bildgebende Medium der Photographie an der Schnittstelle zu anderen Medien und Räumen gemeinsam erforscht wird, um etwas Positives entstehen zu lassen. Schließlich ist es die Zielsetzung der Schule, alle Ihre Teilnehmer:innen zu befähigen, die Eigenschaften der Photographie nutzbar zu machen. Selbstbestimmt und frei eine künstlerische Haltung zu wagen, um sich als Künstler:innen, die mit Photographie arbeiten, zu emanzipieren. Vermitteln und Emanzipieren. (Anja Manfredi, künstlerische Leitung)




künstlerische Leitung:

seit 2010 Anja Manfredi
1990-2010 Friedl Kubelka (Gründung)


Räumlichkeit:

seit 2013 Atelier Neubaugasse, Künstleratelier (85m²)
1990 - 2013 Atelier Gartengasse, Künstleratelier (60m²)


Abschluss:
Diplom