FORTLAUFENDER UNTERRICHT
SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN
LEITUNG: ANJA MANFREDI
Das Studienjahr 2010/11 an der SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN beginnt am 14. Oktober 2010 und endet am 28. Mai 2011.
Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird 2010/11 von Anja Manfredi als „Visiting Artist“ geleitet.
Der Unterricht findet in Form von Workshops, Vorlesungen und praktischer Arbeit statt. Schwerpunkte der Lehre sind: Wissen über das Medium der Fotografie vermitteln, eine individuelle Haltung einnehmen, interdisziplinäres und freies Arbeiten fördern, Querverbindungen herstellen und mögliche Grenzen ausloten. Einen weiteren wesentlichen Punkt bildet die gemeinsame Auseinandersetzung mit Theorie. Dabei soll ein diskursives und intuitives Feld für die künstlerische Praxis eröffnet werden: fototheoretische Ansätze analysieren und kritisch reflektieren – in Folge das Verfassen von Texten zur eigenen Arbeit üben.
Aber auch das praktische Arbeiten und Experimentieren mit dem Material Fotografie in der Dunkelkammer, welches in den Räumlichkeiten der Schule angeboten wird, ist als sinnliches Erlebnis ein wesentlicher Aspekt selbstständiger künstlerischer, fotografischer Praxis. Regelmäßige Treffen in der Gruppe und in Einzelgesprächen, in denen ausführlich über die jeweiligen Arbeiten gesprochen werden kann, sind geplant. Zusätzlich finden Besuche von KünstlerInnenateliers, von Ausstellungen in verschiedenen Kunsträumen und Gespräche mit KollegInnen, KünstlerInnen, TheoretikerInnen und KuratorInnen statt. Die Vorträge der SCHULE FÜR UNABHÄNGIGEN FILM, WIEN, die sich in denselben Räumlichkeiten stattfinden, können kostenlos besucht werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Ausstellungspraxis der Studierenden zu fördern und als fortführenden Prozess zu begreifen: Präsentationsmöglichkeiten durchzudenken, Arbeiten fertigzustellen und in Folge auch zu überprüfen, Erfahrungen in einer breiteren Öffentlichkeit zu sammeln. Neugierde und Leidenschaft sowie der unmittelbare und emotionale Bereich, der zur Aussage wird, sind wichtige Antriebe für die Kunstproduktion. Unterschiedliche Plattformen der Auseinandersetzung sollen genutzt werden, um eigenständiges Arbeiten, das bestimmte Interessen und Motive erkennen lässt aufzubauen: Geschichte der Fotografie und Fototheorie, Beschäftigung mit anderen Medien und Arbeiten in der künstlerischen Praxis.
Anja Manfredi
Der Unterricht wird aus folgenden Elementen bestehen:
KÜNSTLERINNEN PRÄSENTIEREN IHRE ARBEITEN:
ANNA ARTAKER
ARMIN LORENZ GEROLD
LEOPOLD KESSLER
MICHAELA MOSCOUW
WORKSHOPS:
DIE STRASSE ALS BÜHNE – ANJA MANFREDI, 14.10.–17.10.2010
„Das Spiel mit Rollen im öffentlichen Raum, die ‚public performance‘ mit besonderem Blick auf das Kosmopolitische bilden einen Ausgangspunkt für diesen Workshop. Ein Kosmopolit ist ein Mensch, der sich mit Behagen in der Vielfalt bewegt, er fühlt sich in Situationen wohl, die keinerlei Ähnlichkeiten mit dem Vertrauten haben. Welche Geschichten erzählen die Körper in der Stadt? Inwieweit wirken sich Normen auf das Persönliche, gibt es so etwas wie eine ‚private performance‘? Mit dem Auge der Kamera können wir unsere Aufmerksamkeit nun auf diese spezifischen Details richten und ephemere Momente dauerhaft im Bild einfrieren.“
FINGERÜBUNG FÜR WIDERSTAND – FRIEDL KUBELKA, 11.11.–14.11.2010
„Am Anfang des Workshops steht die Präsentation meiner photographischen Arbeiten (Originale) seit den frühen 1970er Jahren mit Erwähnung der selbstgewählten Vorbilder. Zum Beispiel zeige ich anhand eines Besuchs im Kunsthistorischen Museum, wie Barockmalerei für mein photographisches Denken durch Bewunderung und Neid fruchtbar geworden ist. Als Reaktion der Beobachtung von KünstlerKollegInnen ergab sich meine selbstgebastelte Künstlerüberlebensstrategie. Für die TeilnehmerInnen gibt es die Möglichkeit, meine Überlegungen photographisch aufzunehmen, weiterzuführen, zu widerlegen, zu negieren. Eine kleine geschriebene Behauptung sollte den Abschluss bilden.“
FIGURES/PROJECTIONS – ANA TORFS, 2.12.–5.12.2010 (in englischer Sprache)
“Sigmund Freud, Ludwig Wittgenstein and Thomas Bernhard: the first figures that came up to my mind when thinking about Vienna and Austria, followed by Robert Musil, Rudolf Schindler and Romy Schneider. What are the first personages that come up to your mind? Choose one of them as starting point for a series of photographs. Would you work with an actor/model or not? Would you use existing material (‘found footage’) or not? Would you use text and how would you incorporate it? The result can take on several forms or formats – projected slides, prints, photocopies, photo-novel … You’re completely free how to bring this project to life, but I would like you to think about what it means to make a series (texts/images put in a certain order)."
www.merriam-webster.com/dictionary/figure
www.merriam-webster.com/dictionary/projection.
In Zusammenarbeit mit der Generali Foundation
http://foundation.generali.at/
RHETORIK DER BILDER – G.R.A.M., 13.1.–16.1.2011
„Unsere künstlerischen Überlegungen beschäftigen sich mit einer klischeehaften, einprägsamen Bilder- und Zeichenwelt, die oft aus der Alltags-, Medien-, und Warenästhetik kommt. Bewusst ausgewählte Bilder werden verändert, in Dialog zueinander gesetzt oder ergänzt. Durch Nachstellungen und Re-Performances werden archivierte Eindrücke aus dem kollektiven Gedächtnis erneut aufgerufen. Unsere Arbeitsweise provoziert Fragen. Welche kommunikativen Akte werden durch Re- oder De-Konstruktion in Szene gesetzt? Ist Fotografie selbst auch immer ein ‚Fake‘? Ist die Aneignungskunst eine eigenständige Kategorie, die nicht mehr vom Original abhängig ist? Die Rhetorik der Bilder ist eindeutig mehrdeutig. Der Workshop lädt ein zu einer Bilderreise zwischen Sein und Schein.“
PERSPEKTIVENWECHSEL – JUTTA STROHMAIER, 17.2.–20.2.2011
„Nach einer Einführung in fotografische Blickparadigmen und Bildkomposition wird sich der Workshop auf neue Entwicklungen, bedingt durch die digitale Fotografie, konzentrieren. Ein Thema wird der zentralperspektivische Illusionsraum der Renaissance sein und wie wir dieses althergebrachte Bildkonzept einer Revision unterziehen können. Ich möchte die TeilnehmerInnen ermutigen, die einheitlichen Perspektiven der traditionellen Fotografie zu verlassen, um eigenständige Konzeptionen des Bildraums zu schaffen. Neue Darstellungsweisen von Raum-Zeit-Zusammenhängen fordern aktive BetrachterInnen. Das Sehen wird zum bewussten Akt der Wahrnehmung.“
KUNST ALS KOMMUNIKATION – als Gast: GEORG SCHÖLLHAMMER, 17.3.–20.3.2011
„Der Workshop beginnt mit einem Gespräch über Motivationen und Motive. In den folgenden Tagen werden Bilder präsentiert, alle Bereiche der Photographie können thematisiert werden. Eine ‚Mappenschau‘: Nachdenken und Beurteilen fremder Arbeiten vor einer kleinen Öffentlichkeit stellt für jede(n) Einzelne(n) eine große Herausforderung dar. Lob und Kritik zu üben ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede(r) steht mit ihren, seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses.“ (Zitat: Friedl Kubelka).
Im Rahmen dieses Workshops wird GEORG SCHÖLLHAMMER (springerin) über neue Beziehungen von Kunst und ihren Medien referieren: „Die Kunstwelt der Gegenwart hat sich spektralisiert und ihre historischen Vermittlungshorizonte hinter sich gelassen.“
o. T. – MARKUS SCHINWALD, 14.4.–17.4.2011
„Die psychologische Auseinandersetzung mit Raum und Körper, das Unheimliche und das Unbehagen, das Defizitäre sowie die irrationalen Tiefen des individuellen und kollektiven Seins sind die Themen. Ausgangspunkt ist der menschliche Körper in all seiner Unzulänglichkeit: Darstellungsformen von kulturellen Hierarchien, von bürgerlicher und niedriger Kultur – mit aktuellem Fokus auf die Populärkultur und deren Formate, z. B. die Sitcom. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Dekonstruktion von Objekten wie Kleidung oder Möbelstücken, Konstruktion und Zufall, Inszenierung und Stolpern. Welche Schwierigkeiten macht so ein Körper?“
VORTRÄGE:
ANJA MANFREDI
fotografische Themen und theoretische Diskurse
ASTRID PETERLE (Kunsthistorikerin)
Ungendering Bodies: Politische Potentiale von Körperinszenierungen für die Kamera
MICHAEL PONSTINGL (Kulturwissenschafter, Kurator für Fotografie)
Fotografie Buch
ATELIERBESUCHE:
CHRISTIAN EISENBERGER
ROBERTA LIMA
CAROLINE HEIDER
GASTVORTRAGENDE: RENATE BERTLMANN
KuratorInnenbesuche:
u.a. ELISABETH M. GOTTFRIED,NELA EGGENBERGER, EIKON,
texten mit
URSULA SOUKUP
http://www.soukup.at/
Mappenschau; Einzelgespräche, div. Ausstellungsbesuche,
Erarbeitung einer Ausstellung: ANJA MANFREDI
MARKUS SCHINWALD Workshop, 2011
G.R.A.M., Re-Enactment im Rahmen Ihres Workshops, 2011
G.R.A.M., Re-Enactment im Rahmen Ihres Workshops, 2011
MICHAELA MOSCOUW Gastvortragende, 2011
MICHAELA MOSCOUW präsentiert ihre Arbeiten, 2011
ASTRID PETERLE über: Politische Potentiale von Körperinszenierungen
GEORG SCHÖLLHAMMER, 2011 Workshop Kunst als Kommunikation
ANA TORFS Workshop, 2010
ANNA ARTAKER Gastvortragende, 2011
JUTTA STROHMAIER, Atelierbesuch im Rahmen Ihres Workshops, 2011
JUTTA STROHMAIER, Atelierbesuch im Rahmen Ihres Workshops, 2011
JUTTA STROHMAIER, Atelierbesuch im Rahmen Ihres Workshops, 2011
JUTTA STROHMAIER, Atelierbesuch im Rahmen Ihres Workshops, 2011
JUTTA STROHMAIER, Atelierbesuch im Rahmen Ihres Workshops, 2011
CAROLINE HEIDER Atelierbesuch, 2011
CAROLINE HEIDER Atelierbesuch, 2011
ROBERTA LIMA Atelierbesuch, 2010
CHRISTIAN EISENBERGER, 2010 Atelierbesuch, Foto: Sophie Pölzl
CHRISTIAN EISENBERGER, 2010 Atelierbesuch Foto: Sophie Pölzl
CHRISTIAN EISENBERGER, 2010 Atelierbesuch Foto: Sophie Pölzl
CHRISTIAN EISENBERGER, 2010 Atelierbesuch Foto: Sophie Pölzl
Galerie Raum mit Licht Führung mit Käthe Hager v. Strobele
Galerie Raum mit Licht Ausstellungsbesuch Friedl Kubelka