SCHULE FRIEDL KUBELKA Fotoschule








Schuljahr 2021/22
6. Oktober bis 31. Mai
künstlerische Leitung: Anja Manfredi





Das Studienjahr 2021/22 an der SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN beginnt am 6. Oktober 2021 und endet am 31. Mai 2022. Die Schule ist allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich (Mindestalter 18 Jahre). Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.

Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird seit 2010 von Anja Manfredi geleitet. Die Auseinandersetzung mit Photographie im Diskursfeld der Bildenden Kunst stellt das Kernstück der Schule dar. Das Konzept der Schule ist es, die Studierenden in jedem Jahr mit Künstler*innen und Theoretiker*innen zu konfrontieren, die aus ihrer eigenen Sichtweise heraus lehren.
Das kommende Schuljahr ist dem analogen Handwerk der Photographie gewidmet.
Der Unterricht im Studienjahr 2021/22 findet in Form von acht Workshops, Mappenschauen, Einzelgesprächen, Projektbetreuung sowie einer Einführung in die analoge Laborarbeit statt. Das eigene Œuvre aufzubauen, indem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung für dieses Jahr. Anja Manfredi




Der Unterricht wird aus folgenden Elementen bestehen:

8 Workshops:

ANJA MANFREDI
13. – 16. Oktober 2021
Geste, Atlas und Bilderatlas

„Im Rahmen meines Workshops werde ich Überlegungen zu den Begriffen Geste, Atlas und Bilderatlas vorstellen und diese in Verbindung mit dem Medium der analogen Photographie bringen. Dabei möchte ich Schlaglichter auf verschiedene Theorien zur Geste werfen, Einblicke in das Werk ‚Bilderatlas Mnemosyne‘ von Aby Warburg und in künstlerische Denk- und Arbeitsweisen in diesem Feld geben. Wie kann Denken, das als Geste luzide wird, in eine Materialisierung überführt werden, beispielsweise in Photographie oder in die Form eines Bilderatlas? Wie können wir in Stein gemeißelte Gesten umschreiben?“

ANJA MANFREDI (*1978) lebt und arbeitet als Künstlerin in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel und Josephine Pryde (1999–2005) und an der Schule für künstlerische Photographie unter der Leitung von Friedl Kubelka (1998/99), deren Leitung sie 2010 übernommen hat. Seit 2016 ist sie Mitglied der KünstlerInnenvereinigung der Wiener Secession. Lokale und internationale Ausstellungen, darunter Einzelausstellungen im Museum der Moderne Salzburg (2013) und im Haus der Kunst, Budweis (2015). Artist-Residencies in Rom, Paris, New York City und geplant in Herzliya bei Tel Aviv. Manfredi ist Preisträgerin des Outstanding Artist Award für künstlerische Fotografie (2017). (Mit-)Herausgeberin der Publikationen „Raum gewordene Blicke in die Sterne (2020), „Geste und analoge Photographie“ (2020), „Die ersten 30 Jahre – Photographie“ (2020), „Die Südtiroler Siedlung oder Das Gedächtnis der Häuser, der Pflanzen und der Vögel“ (2021). www.anjamanfredi.com




MAREN LÜBBKE-TIDOW
3. – 6. November 2021
Ordnungen herstellen.
Fotografieren, Sammeln, Ordnen, Archivieren, Auswählen, Neuordnen

„Im Workshop wird es darum gehen, jenen Prozess zu untersuchen, der den Umgang mit dem Medium Fotografie ganz selbstverständlich begleitet: Wie von selbst verdichtet sich fotografisches Material zu einer Masse, die nach Ordnung verlangt. Dies ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Fotografie zu anderen Kunstformen. Fotografisch zu arbeiten, bedeutet immer – noch bevor das Werk da ist – mit Bildersammlungen umzugehen. Wie kann das Material geordnet oder gar archiviert werden? Wie können wir uns in Ordnungen zurechtfinden? Wie kann daraus eine Praxis entstehen, die erlaubt, mit dem Material auf produktive Weise umzugehen und ganz klar zu sehen, nach welchen Kriterien wir aus Bildersammlungen auswählen? Mit anderen Worten: Welche Aufnahme wird zu einem Bild, gegebenenfalls zu einem Bild in einer Reihe von Bildern, zu einem Teil einer Serie? Wie legitimiert sich dieser Prozess bzw. wie wird er beschreibbar?
Wir lernen Theorien zum Archiv kennen, blicken auf konkrete Techniken der Archivierung von Künstler*innen und auf Wege, wie aus den Archiven heraus Bilder zu einer Arbeit editiert werden – und versuchen in einer Art des Transfers des Erlernten das eigene Material neu zu überblicken und im besten Fall – und sei es nur für den Moment – aus dem Fundus eine Arbeit zu editieren.“

MAREN LÜBBKE-TIDOW ist Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Derzeit beschäftigt sie sich im Rahmen des Projekts Das Archiv als Helle Kammer (engl. Lighting the Archive) unter anderem mit der Frage, wie Archive von Künstler*innen organisiert sind, die mit dem Medium Fotografie umgehen. www.lightingthearchive.org und www.marenluebbketidow.com




TILLMAN KAISER
1. – 4. Dezember 2021
Camera Obscura und kameralos erzeugte Cyanotypie

„Nach der Vorstellung meiner bildnerischen Arbeit, in der ich Fotografie, Malerei und Grafik miteinander in Bezug setze, werden wir uns mit anachronistischen, widerständigen analogen Praktiken auseinandersetzen. Wie funktioniert eine selbstgebaute Camera Obscura, welche Chemikalien werden für kameralos erzeugte Cyanotypien benötigt oder welches Licht brauche ich für ein Fotogramm? Wir werden praxisbezogen u.a. auch in meinem Atelier arbeiten, dort Fotogramme, Negativ-Fotografien mit der Camera Obscura und Glasnegative herstellen, um anschließend Kontaktabzüge zu erhalten. Fehler, wie beispielsweise ungeplanten Lichteinfall in der Lochkamera, greife ich als Spiel des Zufalls und als Zeugnisse des Arbeitsprozesses auf.“





BELINDA KAZEEM-KAMIKSKI
12. – 15. Jänner 2022
Heimsuchungen: Geister der Vergangenheit in der Fotografie

„Im Mittelpunkt des Workshops steht die Auseinandersetzung mit Ablagerungen von Geschichte(n), die – wenn auch gesellschaftlich unterdrückt – immer wieder einen Weg an die Oberfläche finden. Dies gerade deshalb, weil sie von manchen nur allzu schnell als vergangen und somit überwunden abgetan werden. Was käme an die Oberfläche, wenn wir uns dem Unterdrückten in der Fotografie widmeten? Welche Geister könnten das Medium Fotografie und damit verbunden die Fotograf*innen heimsuchen? Im Workshop begeben wir uns mit verschiedenen Mitteln der künstlerischen Forschung auf eine Spurensuche. Wir setzen uns mit dem Blick als Möglichkeit der Herstellung von Differenz und Hierarchisierung auseinander, widmen uns dem Archiv / der Archivarbeit und folgen, zusammen mit anderen Denker*innen und Künstler*innen, der These, dass die Vergangenheit nicht vergangen, sondern andauernd ist. Die Fotografie als Medium, in dem Zeit eine entscheidende Rolle spielt, scheint sich hierfür besonders anzubieten. Die Teilnehmer*innen sind dazu eingeladen, ein Buch / einen Ort / einen Gegenstand / ein Zitat … mitzubringen, von dem aus wir uns durch gemeinsame Lektüre, Diskussion, Recherche der Thematik und last but not least der Fotografie anzunähern beginnen.

BELINDA KAZEEM-KAMIKSKI ist Autorin und Künstlerin. Verwurzelt in Schwarzer feministischer Theorie, arbeitet sie mit einer recherchebasierten und prozessorientierten investigativen Praxis, welche sich mit Archiven – im Speziellen den Lücken und Leerstellen in öffentlichen Sammlungen und Archiven – auseinandersetzt. Mit der Verbindung von Dokumentarischem und Fiktionalem legt sie dabei die Gegenwärtigkeit einer andauernden kolonialen Vergangenheit frei. Ihre Arbeiten wurden national und international gezeigt (u.a. International Film Festival Rotterdam, Diagonale, Vancouver International Film Festival, Osnabrück European Media Art Festival, Wiener Festwochen, Forum Frohner, Research Pavilion Venice, Parallel Vienna). Ihre erste institutionelle Einzelausstellung wird von Oktober 2021 bis März 2022 in der Kunsthalle Wien zu sehen sein.




TATIANA LECOMTE
16. – 19. Februar 2022
Absenz

„Wie kann man Vergangenes darstellen? Menschen sterben, Dinge gehen verloren, Ereignisse werden Erinnerungen. Die Fotografie kann die paradoxe Sehnsucht erfüllen, Verschwundenes zu halten. Wir werden uns im Workshop auf die Suche nach dem Unsichtbaren machen und mögliche Formen der Repräsentation ausloten. Dafür sind alle Medien und Techniken zulässig. Absenz als Material.“

Tatiana Lecomtes Arbeit wird von der Idee bestimmt, Unzuverlässigkeiten sichtbar zu machen. Zum einen ist es unsere Erinnerung, ihr subjektiver und bruchstückhafter Charakter, den die Künstlerin auf formal unterschiedliche Art und Weise belebt. Zum anderen wird die den fotografischen Bildern immer schon anhaftende Vorstellung, dass sie eine unumstößliche Realität abbilden und damit die Funktion von Beweisen verkörpern können, als fehlerhaft entlarvt. Die Erwartungen, die an das Medium Fotografie weiterhin bestehen, werden von Tatiana Lecomte unterwandert und assoziativ ausgelotet – eine Strategie, die sich durch viele ihrer Werke konsequent hindurchzieht. Text: Nadine Wietlisbach

TATIANA LECOMTE, geb. 1971 in Bordeaux, lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Universität für angewandte Kunst, Wien und an der Gerrit Rietveld Academie, Amsterdam. Einzelausstellungen (Auswahl): 2019 ACF, New York City (mit Yvonne Oswald); 2018 Lentos Kunstmuseum, Linz; Josephinum, Wien (mit Anna Artaker); 2017 Galerie Marenzi, Leibnitz;
2016 Central European House of Photography, Bratislava; 2013 Museum am Judenplatz, Wien; Neue Galerie, Tiroler Künstlerschaft, Innsbruck; 2012 Ve.Sch, Wien; 2011 das weisse haus, Wien; Camera Austria, Graz (mit Šejla Kameric); Galerie Stadtpark, Krems; 2009 Galerie Stadtpark, Krems; 2007 Jesuiten Foyer, Wien; 2006 Dreizehnzwei, Wien; 2005 Thomas K. Lang Gallery at Webster University, Wien; 2004 Fotohof, Salzburg (mit Walter Seidl). Beteiligungen (Auswahl): 2019 mumok, Wien; DZ Bank, Frankfurt am Main; Ferdinandeum, Innsbruck; Kunsthalle Exnergasse, Wien; Museum der Moderne, Salzburg; 2017 mumok, Wien; 2016 Landesgalerie, Linz; rotor, Graz; 2015 Galerie Freihausgasse, Villach; Else Fotograf Gallery, Prag; MUDAM, Luxemburg; Cercle Cité, Luxemburg; Camera Austria, Graz; 2014 MUSA, Wien; Klovi?evi dvori Gallery, Zagreb; Salzburger Kunstverein, Salzburg; 2013 Fotohof, Salzburg; Audain Gallery, Vancouver; 2012 Lazareti, Dubrovnik; Galerie Ostlicht, Wien; Fotogalerie, Wien; 2011 Lisa Ruyter Gallery, Wien; Kumu Art Museum, Tallinn; Galerie im Taxispalais, Innsbruck; 2010 Camera Austria, Graz; Landesgalerie Linz; 2009 Galerie im Taxispalais, Innsbruck; Forum Frohner, Krems; 2008 Landesgalerie, Linz; Kunstraum Niederösterreich, Wien; 2007 Fotogalerie, Wien; Photon Association, Ljubljana; Galerie 5020, Salzburg; Fotografie Forum International, Frankfurt am Main.

www.tatianalecomte.com




BERNHARD FUCHS
23. – 26. März 2022
Zum Thema Portrait und über das Büchermachen

„Im Workshop werde ich zuerst meine eigene Arbeit mit der Thematik des Büchermachens vorstellen. Ausgangspunkt soll das traditionelle Format des Fotobuches sein, wie es als eigenständige Form und als Verbreitungsmedium von Fotografien im Speziellen wirkt.
Teil des Workshops wird ein Vortrag über August Sanders Portraitwerk ‚Menschen des 20.Jhdts.' sein, das im Vergleich zu anderen Portraitfotograf*innen und fotografischen Richtungen seiner Zeit erörtert werden soll. An den folgenden Tagen sollen dann von den Studierenden mitgebrachte Lieblingsbücher vorgestellt und besprochen werden.
Neben Einzelgesprächen soll auch eine Arbeit zum Thema‚Was heute noch ein Portrait sein kann‘ angedacht bzw. damit experimentiert werden.“

BERNHARD FUCHS, geboren 1971 in Haslach a.d. Mühl (Oberösterreich), Ausbildung in Düsseldorf bei Prof. Bernd Becher und in Leipzig, arbeitet und lebt in Düsseldorf; zahlreiche Einzelausstellungen. Bisherige Publikationen: Portraits (Fotohof Edition, Salzburg, 2003), Autos (Koenig Books, London, 2006), Straßen und Wege (Koenig Books, London, 2009), Höfe (Koenig Books, London, 2011), Waldungen (Koenig Books, London, 2014) Lot (Koenig Books, London, 2028), Mühl (Koenig Books, London, 2020).

www.bernhard-fuchs.net



JOCHEN LEMPERT
Phänotyp
6. – 9. April 2022

Der Workshop umfasst die Vorstellung der Arbeit von Jochen Lempert, eine Exkursion zum Thema „Aspekte des Vollfrühlings“ sowie eine Arbeitsbesprechung mit Schwerpunkt ‚„Überlegungen zur Präsentation von Fotos“.

JOCHEN LEMPERT (geb. 1958) hat Biologie an der Universität Bonn studiert und arbeitet mit Fotografie seit den 1990er Jahren. Seither ist ein offenes Werk über die Wahrnehmung von Natur und Lebewesen in Kontexten der wissenschaftlichen Forschung, der subjektiven Wahrnehmung und der mensch-gemachten Umwelt entstanden. Seine Arbeit bestehend aus analogen s/w-Fotografien eröffnet ein faszinierendes und komplexes Lexikon von morphologischen Studien. Unter Jochen Lemperts zahlreichen Einzelausstellungen sind besonders zu erwähnen: 365 Quadres sobre Història Natural, ProjecteSD, Barcelona, 2003; Coevolution, Museum für Gegenwartskunst Siegen, 2005; Recent Field Work, Culturgest, Lissabon, 2009; Museum Ludwig, Köln, 2010; Hamburger Kunsthalle, 2013; Cincinatti Art Museum, 2015; Izu Photo Museum, Izu, Shizuoka, 2016. Erschienene Monografien: 365 Tafeln zur Naturgeschichte, Bonner Kunstverein / Kunstverein Freiburg, 1997; Coevolution, 2005; Recent Field Work, 2009; Phenotype, 2013; Composition, 2015; Plant Volatiles, 2016. Jardin d’Hiver, Centre d’art contemporain d’Ivry– le Crédac; Fenotypas, CAC, Vilnius, 2020; in Kürze erscheint die Publikation „Botanical Box“, 2021. Jochen Lempert wird von ProjecteSD, Barcelona, und BQ, Berlin, repräsentiert.




KERSTIN VON GABAIN
4. – 7. Mai 2022
Do Vampires Dream of Film?

„Nach der Vorstellung meiner fotografischen und skulpturalen Arbeiten, die sich mit historischen Artefakten beschäftigen, werden wir uns mit der Denkfigur des Vampir auseinandersetzen. Wie werden Vampire in Comics, Anime, in Science Fiction-Filmen oder in der Medizin dargestellt? Wie können wir mit Hilfe von fotografischen Darstellungen Vergegenwärtigungen und neue Perspektiven dazu erzeugen?"

KERSTIN VON GABAIN (*1979 Palo Alto, US) studied at the Academy of Fine Arts Vienna and lives and works in Vienna. Kerstin von Gabain’s photographic and sculptural works frequently engage with historic exhibits and collected artefacts; she is particularly interested in typologies and classifications as well as the principles underlying the exhibitions of historic collections. Von Gabains visual language originates from her interest in various subject matters such as anime, horror movies, science fiction, medical history and the relationship between the human body, sculpture and its photographic representation. She has received several scholarships and grants, i.e. the Kardinal König Preis (2017) and the MAK Schindler Scholarship Los Angeles (2015). Von Gabain’s works have been exhibited in museums and institutions such as the Gemäldegalerie of the Academy of Fine Arts Vienna (2017), Josephinum Vienna (2016), Belvedere 21 (2016), the ACF New York (2016) and Kunsthalle Wien (2015). Solo exhibitions were held at the Secession (2014), Kunstraum Leuphana Universität Lüneburg (2013) and MAK Vienna (2013), and she is represented by EXILE Gallery Vienna. Her curatorial works include Amygdala for Curated.by Vienna (2020), FuelSave (2019), Ordination together with Sophie Tappeiner (2018) and Dollhouse of a Poem together with Nino Sakandelidze (2017); the dollhouse later became part of the mumok collection, Vienna.



Praktisches Arbeiten mit Methoden der Photographie:

RAFFAELA BIELESCH, JANA STRASSER
Arbeiten in der analogen Dunkelkammer

Im Studienjahr 2021/22 betreuen Raffaela Bielesch und Jana Straßer die individuellen Einführungen in die Dunkelkammer. Die praktisch angelegten Einheiten sind eine Basiseinführung in die Benützung der Dunkelkammer mit dem Ziel, selbstständig analoge S/W-Projekte verwirklichen zu können. Wir beschäftigen uns grundlegend mit den Eigenschaften, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten analoger Materialien und Prozesse. Gemeinsam werden wir Chemie ansetzen, einen Film entwickeln und schließlich einen Papierabzug herstellen.

RAFFAELA BIELESCH, 1984 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Niederösterreich. Ihre künstlerische Praxis ist medienübergreifend mit Fokus auf Fotografie und Performance und deren Korrespondenzen. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Performative Kunst bei Carola Dertnig. Davor Studien der Slawistik und Kunstgeschichte in Wien, Moskau, Basel; Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi.

JANA STRASSER, geboren 1994 in Berlin, lebt und arbeitet in Wien. In ihrer medienübergreifenden künstlerischen Praxis untersucht sie mit Mitteln der Beobachtung und Inszenierung eigene sowie gesellschaftliche Mechanismen und deren Wechselwirkungen. Nach einem Studium der Philosophie in Salzburg und Wien sowie der Absolvierung der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi studiert sie nun Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste Wien.




MARTIN BILINOVAC
Einführung in die Dunkelkammer,
analoge und digitale Kamerasysteme und Aufnahmetechniken

„Der Workshop beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Aufnahmetechnik der Photographie. Anschließend werden die digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Datenaufbereitung für Print, Druck und Webdarstellung vorgestellt. Dabei werden wir uns mit dem Themenfeld Color Management und farbkritischen Arbeiten beschäftigen. Darauffolgend wird es eine Einführung in der Dunkelkammer in die Schwarz-Weiß-Fotografie geben. Dabei werden wir uns mit dem Thema der Filmentwicklung beschäftigen und unterschiedliche Film-Entwickler-Kombinationen und deren visuelle Auswirkungen auf die Emulsion erforschen.“

MARTIN BILINOVAC, 1981 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Linz, Ausbildung bei Prof. Gabriele Rothemann in Wien und Prof. Daniele Buetti in Münster. Seit 2010 Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunstuniversität Linz, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften. Zahlreiche Ausstellungen.




ROSA JOHN
Bildaneignung

„Wir verwandeln den Schulraum zur Camera Obscura und beschäftigen uns davon ausgehend mit der Geschichte, Technik und Ästhetik der Kamera, den individuellen Handlungsweisen mit unseren eigenen Kameras und reflektieren somit die Methoden und Kontexte der Bildaneignung.“

ROSA JOHN, geb. 1982 in Wien, ist Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Fotografie und Film. 2017 Start-Stipendium für künstlerische Fotografie, bka. 2013–17 DOC-team-Stipendium der ÖAW und wissenschaftliche Mitarbeiterin am tfm-Institut der Universität Wien. Diplom der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (2010). Studium an der Schule für künstlerische Photographie und der Schule für unabhängigen Film bei Friedl Kubelka (2007–08, 2009–11). Ausstellungen und Screenings u.a.: SF MOMA, McEvoy Foundation (USA), EIFF (UK), Kurzfilmtage Oberhausen (D), MUSA Startgalerie, Österr. Filmmuseum, Bildraum01, Krinzinger Projekte (A).




FRIEDL KUBELKA
Ein Abend zum künstlerischen Arbeiten mit Film und Photographie

FRIEDL KUBELKA, geboren 1946 in London, Kindheit in Wien und Berlin. Lebt und arbeitet in Wien. 1965–1969 Grafische Lehr- und Versuchsanstalt, Fotografie.1971 Meisterprüfung und kommerzielles Fotoatelier. 2005 Österreichischer Staatspreis für Fotografie. 1990 Gründung und Leitung der Schule für künstlerische Photographie, Wien (bis 2010). 2006 Gründung und Leitung der Schule für unabhängigen Film, Wien (bis 2013). Erste Filme 1968, Filmaufführungen (Auswahl): Generali Foundation, Wien, Anthology Filmarchives, N.Y., documenta 12, Österreichisches Filmmuseum, Toronto Filmfestival (2009, 2010), Hong-Kong-Filmfestival (2010, 2011), Diagonale (2009, 2010, 2011), Berlin Biennale 2010, Retrospektive MEDIA-CITY, Kanada 2010. Einzelausstellungen u. a. im Lentos Kunstmuseum Linz.




Projektbetreuung:

ANJA MANFREDI
Einzelgespräche, Mappenschauen, Atelier- und Ausstellungsbesuche

„Im Laufe des Studienjahres ist es möglich, mit mir Einzelgespräche zu den individuellen Projekten zu führen. Wir werden uns auch zu Arbeitsbesprechungen und Mappenschauen in der Gruppe treffen. Eine Mappenschau ist das Nachdenken und Beurteilen der Arbeiten der Kolleg*innen innerhalb der Klasse, dies kann für jede/n Einzelne/n durchaus eine Herausforderung darstellen, oder wie es Friedl Kubelka formulierte: ‚Lob und Kritik zu üben, ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede/r steht mit ihren/seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses‘.
Wir werden Künstler*innen in Ihren Ateliers besuchen, um daraus Einsichten in künstlerische Prozesse zu gewinnen. Außerdem sind Besuche von Ausstellungen geplant, insbesondere in Institutionen, die auf künstlerische Photographie ausgerichtet sind.“




Kooperation:

Tanzwissenschaft der Paris-Lodron-Universität Salzburg
Photographie und Bewegung





Zeiteinteilung:

- Workshops: Mi. 18–20 Uhr, Do., Fr., Sa. jeweils sechs Stunden
- Mappenschauen: 18–20 Uhr, nach Vereinbarung
- Ateliertage: montags und mittwochs 10-17 Uhr Nutzung der Dunkelkammer, nach Vereinbarung
- Exkursionsreihe: „Schauplätze der Photographie“ nach Vereinbarung
- Einzelgespräche / Projektbetreuung: nach Vereinbarung









BELINDA KAZEEM-KAMIKSKI  


BELINDA KAZEEM-KAMIKSKI  


ROSA JOHN 

Bruders Socken Fotogramm, 2021
TATIANA LECOMTE: Bruders Socken Fotogramm, 2021

Es gibt keinen Stroop-Bericht mehr!
TATIANA LECOMTE, 2018: Es gibt keinen Stroop-Bericht mehr!

Zement, 2006
TATIANA LECOMTE: Zement, 2006


BERNHARD FUCHS 


BERNHARD FUCHS 


 


KERSTIN VON GABAIN 


KERSTIN VON GABAIN 


FRIEDL KUBELKA 


ANJA MANFREDI 


TILLMAN KAISER 


TILLMAN KAISER