Schuljahr 2022/23
Oktober bis Mai
künstlerische Leitung: Anja Manfredi
Das Studienjahr 2022/23 an der SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN beginnt am 5. Oktober 2022 und endet am 31. Mai 2023. Die Schule ist allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich (Mindestalter 18 Jahre). Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet, 2010 hat Anja Manfredi die Leitung übernommen. Die Auseinandersetzung mit Photographie im Diskursfeld der Bildenden Kunst stellt das Kernstück der Schule dar. Die Schule will ein sicherer Ort sein, der photographisches Arbeiten fördert und gleichzeitig auch offen ist für transmediale „Fadenspiele“ (Donna Haraway). Das Konzept der Photoschule ist es, die Studierenden in jedem Jahr mit Künstler*innen und Theoretiker*innen zu konfrontieren, die aus ihrer eigenen Sichtweise heraus lehren.
Im kommenden Schuljahr werden wir uns aus verschiedenen Perspektiven mit den Begriffen Nachleben, Verwobenheit, Transformation, fotografische Verknüpfungen und Gegenentwürfen in Bildern beschäftigen sowie mit der Photographie im Zeitgeschehen. Die Beschäftigung mit dem analogen Handwerk der Photographie wird eine wesentliche Rolle einnehmen.
Der Unterricht im Studienjahr 2022/23 findet in Form von neun Workshops, Mappenschauen, Einzelgesprächen, Projektbetreuung sowie einer Einführung in die analoge Laborarbeit statt. Das eigene Œuvre aufzubauen, indem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung für dieses Jahr. Anja Manfredi
Der Unterricht wird aus folgenden Elementen bestehen:
9 Workshops:
EIKO GRIMBERG
12. 10. – 15. 10. 2022
Die äußerste Wirklichkeit
„Wir schauen uns in der direkten Umgebung um. Was ist zu sehen, wie zeigt sich die Gegenwart und wie können wir (uns) ein Bild von ihr machen? Spiegeln unsere Fotografien die Realität oder sind sie nicht viel mehr die Realität dieser Spiegelbilder? Und wenn ja, wie kommen wir da raus?“
EIKO GRIMBERG, geboren 1971 in Karlsruhe, ist bildender Künstler und arbeitet seit Jahren an einem Portrait seines Wohn-und Arbeitsortes, dem Berliner Bezirk Neukölln. Zuletzt veröffentlichte er mit dem Künstlerbuch „Rückschaufehler“ einen fotografischen Essay zur restaurativen Neugestaltung der Mitte Berlins nach 1989.
PHILIPP SCHWALB
9. 11. – 12. 11. 2022
Wo der Atlas beginnt, ist Stein und Himmel – Contemplative Einrichtung
„Es soll die Frage gestellt werden was Contemplative Einrichtung ist. Wir untersuchen dies anhand von Bilder-Konstellationen auf Tafeln (Panels) und betrachten drei Möglichkeiten ihrer Applikation genauer: 1. Um Panels als Labor-Möbel (Einrichtung) zu verwenden, überlegen wir uns, was der Unterschied zwischen einer experimentellen, narrativen, ikonischen und kontextuellen Studiopraxis ist. 2. Um Panels als Institution (Einrichtung) zu analysieren, betrachten wir Aby Warburgs MNEMOSYNE-Atlas und seine Tafeln im Detail. 3. Um uns Panels als Konfiguration (Einrichtung) anzueignen, schauen wir uns unterschiedliche Schaubild-Strukturen an und erstellen eigene Tafeln.“
PHILIPP SCHWALB lives in Rotterdam as an independent artist, curator and author with an interdisciplinary approach. Since 2010 he has been interrogating and experimenting with the animation of color in the Bild. He has studied the making of common(s) out of the Bild and their autobiographical and interdisciplinary conditions. His investigations have found their form in paintings, images, charts, raps, poems, diagrams, inverted objects, teaching, texts, exhibitions, publications and conventions. He began working on a research project on Aby Warburg’s Bilderatlas Mnemosyne in 2011. In 2017, he co-founded an independent MNEMOSYNE studygroup in Zurich and Geneva, as well as 2020 in Berlin. In the same year, he initiated an international online MNEMOSYNE-LAB to which he added the MNEMOSYNE-SESSIONS in 2021. From 2017 to 2019, he taught fine arts at the Haute école d'art et de design in Geneva. He exhibited or curated or organized conventions at Kirchgasse (Steckborn), LE CAP (Saint-Fons, Lyon), Kunsthalle Langenthal, Balcony (Lisbon), Kunsthalle Marcel Duchamp (Cully), Kunsthalle Basel, ZKM Karlsruhe, Kunstraum München, Villa Romana (Florence), Harpune Verlag (Vienna), Niklas Schechinger (Hamburg/Berlin), David Castillo (Miami), New Bretagne (Essen), among others.
HANS HANSEN
30. 11. – 3. 12. 2022
Das Atelier, das Objekt und das Licht. – Sachfotografie.
„Wir leben in einer Welt aus Dingen, die Natur ist unsere Umwelt. Dinge benutzen wir alle, bewusst oder unbewusst, jeden Tag. Von Geburt bis zum Tod leben wir mit erfundenen, nützlichen, gestalteten, produzierten und gesammelten Dingen.
So besitzen wir oft auch sehr persönliche Objekte, die uns an etwas erinnern, an einen Menschen, ein Ereignis, eine Reise, oder die als Talisman ein Geheimnis bergen. Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer bringt also bitte einen solchen persönlichen Gegenstand mit, um sich davon ein Bild zu machen. Am Ende des Workshops werde ich eigene Arbeiten zeigen.“
HANS HANSEN wurde 1940 in Bielefeld geboren. Nach einer Lehre als Lithograph studierte er Angewandte Grafik an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Walter Breker. 1962 machte er sich als Fotograf / Autodidakt selbständig. Lebt und arbeitet seit 1967 in Hamburg.
Hans Hansen gilt als einer der wichtigsten Autoren der Produkt- und Sachfotografie. Seine Bildsprache entwickelte sich durch die Suche nach Vereinfachung und das Spiel mit Form und Verfremdung, das zumeist auf seinen Experimenten mit Licht basierte. Durch Reduktion und das Befreien der Objekte aus ihren Entstehungszusammenhängen gelingt es Hansen dabei, dem fotografischen Bild eine Autonomie zu verleihen, die auf Fragen von Repräsentation verweist, die weit über den Bereich der sogenannten Produktfotografie hinausweisen. Vor allem aus diesem Grund ist das Werk Hans Hansens ein wiederkehrender Bezugspunkt fu?r eine jüngere Generation an KünstlerInnen, die sich primär im Feld der Fotografie bewegen (Text zur Ausstellung „Atelier“ von Hans Hansen, Camera Austria, 2017).
ANJA MANFREDI
7. + 14.12.2022 & weitere Termine über das Studienjahr verteilt
Geste im Bild
„Im Rahmen meines Workshops werde ich Überlegungen zu den Begriffen Geste, Atlas und Bilderatlas vorstellen und diese in Verbindung mit dem Medium der analogen Photographie bringen. Dabei möchte ich Schlaglichter auf verschiedene Theorien zur Geste werfen, Einblicke in das Werk ‚Bilderatlas Mnemosyne‘ von Aby Warburg und in künstlerische Denk- und Arbeitsweisen in diesem Feld geben. Wie kann Denken, das als Geste luzide wird, in eine Materialisierung überführt werden, beispielsweise in Photographie oder in die Form eines Bilderatlas? Wie können wir in Stein gemeißelte Gesten umschreiben?“
ANJA MANFREDI (*1978) lebt und arbeitet als Künstlerin in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel und Josephine Pryde (1999–2005) und an der Schule für künstlerische Photographie unter der Leitung von Friedl Kubelka (1998/99), deren Leitung sie 2010 übernommen hat. Seit 2016 ist sie Mitglied der KünstlerInnenvereinigung der Wiener Secession. Lokale und internationale Ausstellungen, darunter Einzelausstellungen im Museum der Moderne Salzburg (2013), Haus der Kunst, Budweis (2015) oder Lumen. Museum für Bergfotografie, Italien (2022) und Bank Austria Kunstforum, Wien (2023). Staatsstipendium für Fotografie des BMKÖS. Artist-Residencies des BMKÖS in Rom, Paris, New York City und Herzliya, Israel. Manfredi ist Preisträgerin des Outstanding Artist Award für künstlerische Fotografie, BKA (2017).
(Mit-)Herausgeberin der Publikationen „Raum gewordene Blicke in die Sterne (2020), „Geste und analoge Photographie“ (2020), „Die ersten 30 Jahre – Photographie“ (2020), „Die Südtiroler Siedlung oder Das Gedächtnis der Häuser, der Pflanzen und der Vögel“ (2021).
STEPHANIE STERN
18. – 21. 1. 2023
Inszenierung und Narration
„In diesem Workshop werden wir uns mit dem inszenierten photographischen Bild auseinandersetzen. Sobald wir ein fiktives Ereignis erzeugen, um davon Bilder zu machen, sprechen wir von einem fotografisch inszenierten Bild. Was treibt uns an ein solches Bild zu machen, welche Handlungen stehen dahinter und wie unterscheiden sich diese in der digitalen und analogen Bildproduktion? Das inszenierte photographische Bild gibt uns die Möglichkeit einen Moment, ein Motiv zu isolieren und zu intensivieren und kann uns helfen, Vorstellungen neu zu vergegenwärtigen, anderseits kann es uns auch in die Irre führen. Ausgerichtet auf die eigene Bildwirklichkeit bedient es sich entsprechender formaler und ästhetischer Mittel, mit welchen wir uns im Laufe des Workshops beschäftigen werden. Neben der Konzeption eigener photographischen Inszenierungen wollen wir uns zudem mit künstlerischen Positionen zu diesem Thema auseinandersetzen.“
Stephanie Stern ist Künstlerin und lebt und arbeitet in Wien. Sie studierte an der Slade School of Fine Art in London und an der Akademie der bildenden Künste bei Martin Guttmann, wo sie 2018 abschloss. Sie ist Absolventin der Photoschule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi. Sie arbeitet mit Photographie, Zeichnung, Video sowie Installation und beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Repräsentation und Auflösung von historisch und kulturell besetzten Motiven und Gegenständen.
Ihre Arbeiten wurden zuletzt in der Gabriele Senn Galerie in Wien ausgestellt. Weitere Beteiligungen an Gruppenausstellungen unter anderem am Fotohof Salzburg, Ve.sch Kunstverein Wien, xhibit Wien, Galerie der HFBK Hamburg, Barcsay Hall, Budapest, Plimico Project London und an der REMAP 4 in Athen.
ÖZLEM ALTIN
22. – 25. 2. 2023
Körper und andere Bildträger
„Automobile Bilderfahrzeuge“ nannte Aby Warburg die flandrischen Teppiche an den Wänden italienischer Palazzi. Sie zeugten ihm vom Transport der in Kulturobjekten gespeicherten Bildformeln durch Zeit und Raum. In seinem „Bilderatlas Mnemosyne“ stellte er das Phänomen an zahlreichen Beispielen dar. Inzwischen ist Warburgs Ikonologie zum Leitthema weit über die Kunstgeschichte hinaus geworden: Es geht um weltweite Wanderungsprozesse, also die Migration von Bildern, Objekten und Texten, die bis in die Gegenwart an immer neuen Gegenständen beschrieben werden kann. Im Workshop untersuchen wir die kulturhistorischen Bedeutungsebenen, die in Bildern verborgen liegen und experimentieren mit unterschiedlichen Bildträgern und Materialen. Diese Übungen kontextualisieren und reflektieren wir anhand von Betrachtungen unterschiedlicher zeitgenössischer künstlerischen Praxen.“
ÖZLEM ALTIN, geboren 1977 in Goch, DE, ist Künstlerin und lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte von 2000 bis 2003 an der Kunstakademie in Arnheim, NL, und schloss in 2006 das Piet Zwart Institut in Rotterdam mit einem Master ab. Altin schöpft aus einer Sammlung gefundener Bilder aus Büchern, Zeitschriften oder dem Internet und kontextualisiert diese mit ihren eigenen Malereien und Fotografien zu dichten Collagen und komplexen Installationen. Sie entwickelt eine assoziative visuelle Semantik, die innere Zustände und äußere Einschränkungen der menschlichen Existenz offenbart.
In 2020 war Altin Villa Romana-Preisträgerin und hat eine Professur für Fotografie an der HGB Leipzig vertreten. In den vergangenen Jahren hat sie u.a. an der 16. Istanbul Biennial (2019), der Göteborg International Biennial for Contemporary Art (2019) und an der 10. Berlin Biennale (2018) teilgenommen. In Planung ist die Teilnahme an der Biennale di Venezia 2022.
PHILIPP TIMISCHL
15. - 18. 3. 2023
Cringe but free
„Beginnen möchte ich mit der Vorstellung meiner Arbeiten, die raumgreifende Multimedia-Installationen umfassen, in denen gefundene und selbst produzierte Materialien zu narrativen Strukturen kombiniert werden, die zwischen Dokumentation und Fiktion, zwischen Privatem und Öffentlichem balancieren. In Folge werden wir uns mit den Themen Herkunft, Ausgrenzung und Queerness in Bezug auf soziale Klassen sowie mit Machtdynamiken zwischen Kunst, Künstler*in und Publikum auseinandersetzen."
Philipp Timischl, * 1989 in Graz, lebt und arbeitet in Paris. Einzelausstellungen (Auswahl): Secession, Wien; Fondation Fiminco, Paris; Halle für Kunst, Lüneburg; Galerie Emanuel Layr, Wien und Rom; Vilma Gold, London; Neue Alte Brücke, Frankfurt; Künstlerhaus Graz.
In Planung ist die Teilnahme an der Biennale de Lyon.
MAREN LÜBBKE-TIDOW
19. – 22. 4. 2023
Wie aus Bildersammlungen Arbeiten entstehen
„Im Workshop wird es darum gehen, jenen Prozess zu untersuchen, der den Umgang mit dem Medium Fotografie ganz selbstverständlich begleitet: Wie von selbst verdichtet sich fotografisches Material zu einer Masse, die nach Struktur verlangt. Dies ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal der Fotografie zu anderen Kunstformen. Fotografisch zu arbeiten, bedeutet immer – noch bevor ein Werk da ist – mit Bildersammlungen umzugehen. Wie kann das Material jenseits der Ordnungskriterien, die uns unsere digitalen Endgeräte vorschlagen, mit eigener Handschrift in eine Form oder Struktur gebracht werden? Wie kann daraus eine Praxis entstehen, die erlaubt, mit dem Material auf produktiv-künstlerische Weise umzugehen und zu erkennen, nach welchen Kriterien wir jenseits unseres intuitiven Zugangs aus Bildersammlungen auswählen und warum welche Bilder zu Werken werden? Mit anderen Worten: Welche Aufnahme wird zu einem Bild, gegebenenfalls zu einem Bild in einer Reihe von Bildern, zu einem Teil einer Serie? Wie legitimiert sich dieser Prozess bzw. wie wird er beschreibbar?
Wir blicken auf Techniken des Editierens und Archivierens und auf Formen, mit welchen aus Bildersammlungen heraus das Material zu einer künstlerischen Arbeit editiert werden kann. In einer Art des Transfers des Erlernten versuchen wir das eigene Material neu zu überblicken und im besten Fall – und sei es nur für den Moment – aus dem Fundus eine Arbeit zu editieren.“
MAREN LÜBBKE-TIDOW arbeitet als freie Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Seit 2022 ist sie künstlerische Leiterin des European Month of Photography in Berlin. Derzeit beschäftigt sie sich im Rahmen des Projekts Das Archiv als Helle Kammer (engl. Lighting the Archive) unter anderem mit der Frage, wie Fotograf*innen ihr Material organisieren, mit dem sie täglich umgehen. Siehe auch www.lightingthearchive.org und www.marenluebbketidow.com
MARINA FAUST
10. – 13. 5. 2023
„Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.“ (Francis Picabia)
„Der Workshop soll sich mit der Frage beschäftigen, wie viel Freiheit wir heute noch haben, um in unseren eigenen Wurzeln das Kostbare zu suchen, das unsere Individualität definiert. Ist das ethisch betrachtet heute zu einer Frivolität geworden? Ist Kunst eine Notwendigkeit unserer Gesellschaft? Wie kann sie bestehen ohne ihre Seele zu verkaufen?
Bauen wir unser Werk mit Neuem oder mit Existierendem auf? Theoretisch geht es ohne Kunstgeschichte nicht, also warum dann nicht auch mit der Materialität unserer eigenen Geschichte arbeiten? Im weiten und im nahen Sinn. Archive kreieren und mit diesen Archiven Grenzen zwischen verschiedenen Disziplinen überschreiten und neue Dialoge schaffen.
Nach der Vorstellung meiner künstlerischen Arbeiten, die sich mit zirkulären Arbeitsprozessen und performativen Aktionen von Menschen mit Gegenständen oder Ephemera und Unscheinbarem – seien es Prothesen, die Rückansicht von Werken oder Luxus- und Nutzobjekte, die ihrem üblichen Dienst ganz einfach enthoben werden – beschäftigen, werden wir gemeinsam in der Gruppe zu eben diesen Themenfeldern arbeiten.“
MARINA FAUST began working at the age of eighteen as a photographer in Vienna. Between 1974 and 1975, she collaborated as a photo reporter with Magnum Photos Agency, Paris. In the 1980s, she showed her work at Galerie Agathe Gaillard, Paris. From 1990 to 2008, Faust has collaborated as a photographer with fashion designer Martin Margiela. In 1995, she began extending her discipline onto other media such as videos, objects and collages. In 2000/2001, she taught at the École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris. Her Traveling Chairs, first shown at Song Song in Vienna in 2007, are part of the collection of Museum für Angewandte Kunst, Vienna, as well as Museum der Moderne, Salzburg. Her photo series are being regularly published in the French art magazine Frog. In 2019, she won the Otto Breicha Award for artistic photography which was followed by a solo show at Museum der Moderne, Salzburg in 2021 as well as by a monographic catalogue. She is represented by Gianni Manhattan, Vienna and Xippas Galleries, Geneva.
Praktisches Arbeiten mit Methoden der Photographie:
RAFFAELA BIELESCH, JANA STRASSER, ANNA JOCHUM
Arbeiten in der analogen Dunkelkammer
Im Studienjahr 2022/23 betreuen Raffaela Bielesch, Jana Straßer und Anna Jochum die individuellen Einführungen in die Dunkelkammer. Die praktisch angelegten Einheiten sind eine Basiseinführung in die Benützung der Dunkelkammer mit dem Ziel, selbstständig analoge S/W-Projekte verwirklichen zu können. Wir beschäftigen uns grundlegend mit den Eigenschaften, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten analoger Materialien und Prozesse. Gemeinsam werden wir Chemie ansetzen, einen Film entwickeln und schließlich einen Papierabzug herstellen.
RAFFAELA BIELESCH, 1984 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Niederösterreich. Ihre künstlerische Praxis ist medienübergreifend mit Fokus auf Fotografie und Performance und deren Korrespondenzen. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Performative Kunst bei Carola Dertnig. Davor Studien der Slawistik und Kunstgeschichte in Wien, Moskau, Basel; Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi.
JANA STRASSER, geboren 1994 in Berlin, lebt und arbeitet in Wien. In ihrer medienübergreifenden künstlerischen Praxis untersucht sie mit Mitteln der Beobachtung und Inszenierung eigene sowie gesellschaftliche Mechanismen und deren Wechselwirkungen. Nach einem Studium der Philosophie in Salzburg und Wien sowie der Absolvierung der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi studiert sie nun Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste Wien.
ANNA JOCHUM (*1993) lebt und arbeitet in Wien. Ihre fotografische Arbeit platziert sie an der Grenze von Performativem und Dokumentarischem, wobei sie sich mit der An- und Abwesenheit des menschlichen Körpers sowie mit Berührungspunkten zwischen Menschen, Orten und Zeit beschäftigt. Sie studierte Theater-, Film und Medienwissenschaft an der Universität Wien, Grafikdesign und Fotografie an der Kunstuniversität Linz sowie künstlerische Fotografie an der Schule Friedl Kubelka.
MARTIN BILINOVAC
Einführung in die Dunkelkammer,
analoge und digitale Kamerasysteme und Aufnahmetechniken
„Der Workshop beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Aufnahmetechnik der Photographie. Anschließend werden die digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Datenaufbereitung für Print, Druck und Webdarstellung vorgestellt. Dabei werden wir uns mit dem Themenfeld Color Management und farbkritischen Arbeiten beschäftigen. Darauffolgend wird es eine Einführung in der Dunkelkammer in die Schwarz-Weiß-Fotografie geben. Dabei werden wir uns mit dem Thema der Filmentwicklung beschäftigen und unterschiedliche Film-Entwickler-Kombinationen und die visuellen Auswirkungen unterschiedlicher Emulsionen erforschen erforschen.“
MARTIN BILINOVAC, 1981 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Linz, Ausbildung bei Prof. Gabriele Rothemann in Wien und Prof. Daniele Buetti in Münster. Seit 2010 Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunstuniversität Linz, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften. Zahlreiche Ausstellungen.
ROSA JOHN
Bildaneignung
„Wir verwandeln den Schulraum zur Camera Obscura und beschäftigen uns davon ausgehend mit der Geschichte, Technik und Ästhetik der Kamera, den individuellen Handlungsweisen mit unseren eigenen Kameras und reflektieren somit die Methoden und Kontexte der Bildaneignung.“
ROSA JOHN, geb. 1982 in Wien, ist Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Fotografie und Film. 2022 Staatsstipendium für Fotografie, BMKOES. 2017 Start-Stipendium für künstlerische Fotografie, bka. 2013–17 DOC-team-Stipendium der ÖAW und wissenschaftliche Mitarbeiterin am tfm-Institut der Universität Wien. Diplom der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (2010). Studium an der Schule für künstlerische Photographie und der Schule für unabhängigen Film bei Friedl Kubelka (2007–08, 2009–11). Ausstellungen und Screenings u.a.: SF MOMA, McEvoy Foundation (USA), EIFF (UK), Kurzfilmtage Oberhausen (D), MUSA Startgalerie, Österr. Filmmuseum, Bildraum01, Krinzinger Projekte (A). www.rosajohn.com
FRIEDL KUBELKA
Ein Abend zum künstlerischen Arbeiten mit Film und Photographie
FRIEDL KUBELKA, geboren 1946 in London, Kindheit in Wien und Berlin. Lebt und arbeitet in Wien. 1965–1969 Grafische Lehr- und Versuchsanstalt, Fotografie.1971 Meisterprüfung und kommerzielles Fotoatelier. 2005 Österreichischer Staatspreis für Fotografie. 1990 Gründung und Leitung der Schule für künstlerische Photographie, Wien (bis 2010). 2006 Gründung und Leitung der Schule für unabhängigen Film, Wien (bis 2013). Erste Filme 1968, Filmaufführungen (Auswahl): Generali Foundation, Wien, Anthology Filmarchives, N.Y., documenta 12, Österreichisches Filmmuseum, Toronto Filmfestival (2009, 2010), Hong-Kong-Filmfestival (2010, 2011), Diagonale (2009, 2010, 2011), Berlin Biennale 2010, Retrospektive MEDIA-CITY, Kanada 2010. Einzelausstellungen u. a. im Lentos Kunstmuseum Linz.
ULRIKE MATZER
2. 11. 2022
Fotografie und Gender
"Warum mussten 150 Jahre vergehen, bis die ersten dezidiert Fotografinnen gewidmeten Fotografiegeschichten erschienen? Weshalb erwecken Anthologien zur Fototheorie den Eindruck, es hätte kaum kritisch denkende, schreibende Frauen gegeben? Wieso herrscht selbst in den jüngst publizierten Büchern-über-Fotobücher weiterhin ein so eklatantes Missverhältnis zwischen den Geschlechtern? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, hilft uns ein feministischer, genderanalytischer Blick!"
ULRIKE MATZER ist Kunst- und Kulturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Fotografieforschung, Gender Studies und Visuelle Kultur. Seit Herbst 2022 lehrt sie als Dozierende an der Universität Zürich im Rahmen des Weiterbildungsstudienganges Theory and History of Photography, 2021/22 hatte sie die Gastprofessur für Geschichte und Theorie der Fotografie an der Universität für angewandte Kunst in Wien inne. Sie promovierte 2019 an der Akademie der bildenden Künste Wien zur Dr. phil., ihre Dissertation über frühe Wiener Berufsfotografinnen wurde 2021 mit dem Johanna-Dohnal-Förderpreis ausgezeichnet. Zahlreiche Kritiken für Camera Austria, Fotogeschichte, Photography & Culture, Études photographiques u.a.
Projektbetreuung:
ANJA MANFREDI
Einzelgespräche, Mappenschauen, Atelier- und Ausstellungsbesuche
„Im Laufe des Studienjahres ist es möglich, mit mir Einzelgespräche zu den individuellen Projekten zu führen. Wir werden uns auch zu Arbeitsbesprechungen und Mappenschauen in der Gruppe treffen. Eine Mappenschau ist das Nachdenken und Beurteilen der Arbeiten der Kolleg*innen innerhalb der Klasse, dies kann für jede/n Einzelne/n durchaus eine Herausforderung darstellen, oder, wie es Friedl Kubelka formulierte: ‚Lob und Kritik zu üben, ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede/r steht mit ihren/seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses‘.
Wir werden Künstler*innen in ihren Ateliers besuchen, um daraus Einsichten in künstlerische Prozesse zu gewinnen. Außerdem sind Besuche von Ausstellungen geplant, insbesondere in Institutionen, die auf künstlerische Photographie ausgerichtet sind.“
Zeiteinteilung:
- Workshops: Mi. 18–20 Uhr, Do., Fr., Sa. jeweils sechs Stunden
- Mappenschauen: 18–20 Uhr, nach Vereinbarung
- Ateliertage: montags und mittwochs 10-17 Uhr, Nutzung der Dunkelkammer nach Vereinbarung
- Exkursionsreihe: „Schauplätze der Photographie“ nach Vereinbarung
- Einzelgespräche / Projektbetreuung: nach Vereinbarung
ROSA JOHN
PHILIPP TIMISCHL
PHILIPP TIMISCHL
MARINA FAUST
HANS HANSEN
HANS HANSEN
EIKO GRIMBERG
ANJA MANFREDI
ANJA MANFREDI
RAFFAELA BIELESCH
JANA STRASSER
MARTIN BILINOVAC
PHILIPP SCHWALB