SCHULE FRIEDL KUBELKA Fotoschule









PROGRAMM

Das Studienjahr 2018/19 an der SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE FRIEDL KUBELKA , WIEN beginnt am 10. Oktober 2018 und endet am 31. Mai 2019. Die Schule ist allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich (Mindestalter 18 Jahre). Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch. Die Unterrichtssprache ist Deutsch.

Die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE, WIEN wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird seit 2010 von Anja Manfredi geleitet. Die Auseinandersetzung mit Photographie im Diskursfeld der bildenden Kunst stellt das Kernstück der Schule dar. Das Konzept der Schule ist es, die Studierenden in jedem Jahr mit einer Vielzahl von Künstler_innen und Theoretiker_innen zu konfrontieren, die aus ihrer eigenen Sichtweise heraus lehren. Der Unterricht findet in Form von acht Workshops, wöchentlichen Vortragsabenden, Mappenschauen, Einzelgesprächen, einer Exkursionsreihe sowie einer Einführung in die analoge Laborarbeit statt. Die Vorträge der SCHULE FÜR UNABHÄNGIGEN FILM, WIEN, die in denselben Räumlichkeiten stattfinden, können kostenlos besucht werden.

Wir werden uns dem Medium der Photographie theoretisch wie praxisbezogen annähern. Dies bedeutet, dass wir uns mit der Theorie und Geschichte der Photographie auseinandersetzen, aber auch in der Dunkelkammer Filme bzw. Bilder entwickeln und vergrößern werden. Das eigene „Œuvre“ aufzubauen, indem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung für dieses Jahr. künstlerische Leitung: Anja Manfredi




Der Unterricht wird aus folgenden Elementen bestehen:

8 Workshops:

ADRIAN SAUER
Farewell / Hello Photography
11. – 14. Oktober 2018

"Das, was bis zur Jahrtausendwende ganz selbstverständlich als „Fotografie“ bekannt war, ist danach in einem Wirbel technischer Entwicklung davongefegt worden. Die Gewissheit der beständigen Spur in den Silbersalzen ist einer übergroßen und überschnellen Sichtbarkeit auf Displays gewichen. Ziel des Workshops ist es, sich des eigenen Mediums zu vergewissern. Ein bewusster Zugriff auf die Mittel der Fotografie soll sichtbar in die eigene Arbeit eingeflochten werden."

ADRIAN SAUER, geboren 1976 in Berlin (Ost), lebt und arbeitet in Leipzig. Er studierte in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Fotografie. Seine künstlerischen Arbeiten setzen sich mit den Entstehungsbedingungen und Erscheinungsformen der Fotografie im digitalen Zeitalter auseinander. Sauer gründete 2004 mit Kollegen die Produzentengalerie Amerika. Zuletzt stellte er seine Arbeiten im Photoforum Pasquart in Biel/Bienne aus.




ANNA-SOPHIE BERGER
In Cool Company
15. – 18. November 2018

"Medien wie Instagram konfrontieren uns mit einer neuen Zeitlichkeit der narrativen Struktur von Photographie und der emotiven Verbindung von User und Bild. Es ist schwer, diesen spezifischen Kontext eines Bildes auf einem Feed zu beschreiben. Zum einen ist dieses an den postenden Nutzer gebunden, an seine Gewohnheiten und seinen Stil, zum anderen ist es als Teil der personalisierten Feeds der Abonnenten in deren höchst eigene Zeitlichkeit und Kontexte eingebunden. Es ist schwer, diese Unmittelbarkeit eines Bildes nachträglich und universell nachvollziehbar zu machen oder zu zeigen, da das Erscheinen eines bestimmten Bildes inmitten anderer Bilder für jede/n Benützer/in eine jeweils unterschiedliche Zeitlichkeit besitzt.. Eine schwerwiegende Veränderung im Verhältnis der Benützer zu dieser „zeitlichen“ Realität der Bilder war der Schwenk von Instagram hin zu einer algorithmischen Kuratierung der Einzelfeeds. War es früher so, dass jedes Bild eines Nutzers, dem man folgte, in der zeitlichen Reihenfolge der Postings auf dem Feed erschien, so war diese Logik nun gebrochen, was zu einer gewissen Entfremdung führte. Innerhalb meines Workshops möchte ich anhand einiger Beispiele der Instagram-Logik selbst wie auch anderer photographischer Arbeiten eine praktische Analyse von Kontext und emotiver Bildbenützung versuchen."

Anna-Sophie Berger (b. 1989, Austria; lives and works in New York and Vienna) creates work that connects individual perception and intimate use with questions of material reality as part of socio-economic circulation and consumption. Populating body as much as space, her objects freely traverse sites and systems of value, physical and through image. While preserving this mobility they complicate a reading as discrete objects, encompassing elements of material transience such as decay, malleability or modularity. Berger has presented solo exhibitions at: MUMOK, Vienna; Kunsthaus Bregenz; 21er-Haus, Vienna; JTT, New York and Galerie Emanuel Layr, Rome. Her work has been included in group exhibitions at: MUMOK, Vienna; S.M.AK., Gent; Kunstverein Munich; Contemporary Art Center, Vilnius; Lodos, Mexico City; Rogaland Kunstsenter, Stavanger; Salzburger Kunstverein; 9th Berlin Biennale; KM – Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, Graz. She ist the recipient of the ars viva award 2018 and the 2017 First Kapsch Contemporary Art Price.




LISL PONGER
The Master Narrative
13. – 16. Dezember 2018

"Wie lassen sich Master Narratives (Meister- oder Haupterzählungen) erfassen, wie ihre Veränderungen zu verschiedenen Zeiten, an diversen geografischen Orten und in unterschiedlichen politischen Systemen benennen? Der Versuch von Dekonstruktion könnte zu einer (fotografischen) Visualisierung von Gegengeschichten führen. Ein gemeinsamer Besuch im Weltmuseum ist geplant."

LISL PONGER arbeitet über Stereotype, Rassismen und Blickkonstruktionen an der Schnittstelle von Kunst, Kunstgeschichte und Ethnologie in den Medien Fotografie, Film, Installation und Text. Sie ist die Kuratorin des MuKul, des (fiktiven) Museums für fremde und vertraute Kulturen. Ausstellungen 2018/2019: The Master Narrative im Weltmuseum Wien, Eldorado Task Force, Salzburg Museum, Einzelausstellung im Rupertinum, Salzburg, The Vanishing Middle Class, Kunsthaus Dresden;
Lisl Ponger lebt und arbeitet in Wien. www.lislponger.com; https://www.instagram.com/lislponger/




ANNETTE KELM
FOTOGRAFIEREN FOTOGRAFIEREN Stillleben
17. – 20. Jänner 2019

„Der Titel ist als Chiffre gemeint für ein fotografisches Arbeiten, das die Fotografie selbst sowie den künstlerischen Produktionsprozess zum Thema macht. Zunächst würde ich gerne gemeinsam mit den Studentinnen und Studenten einige historische Beispiele selbstreflexiver Arbeiten besprechen, um sie anschließend eigene Ideen zu diesem Thema entwickeln zu lassen. In diesem Jahr werden wir uns speziell mit dem Thema Stillleben beschäftigen, aus Anlass der Ausstellung „Stillleben in der Fotografie der Gegenwart“ im Kunsthaus Wien.“

Annette Kelm nimmt mit ihren Arbeiten eine wichtige Position in der gegenwärtigen Debatte um die erweiterten konzeptuellen Strategien in der Fotografie ein. Einerseits auf die bildnerischen Konventionen der Studiofotografie zurückgreifend, verweigert sie andererseits eine rein objektivierende Darstellung durch die Einschleusung irritierender Requisiten, die die abgelichteten Motive und deren Bedeutung bewusst in der Schwebe halten. Ihre vordergründig sachlich wirkenden Aufnahmen oszillieren zwischen Präzision und Mehrdeutigkeit.

ANNETTE KELM Geboren 1975 in Stuttgart. Lebt und arbeitet in Berlin. Zahlreiche Einzelausstellungen (Auswahl): 2017 Kestner Gesellschaft, Hannover; 2016 Andrew Kreps Gallery, New York, König Galerie, Berlin, MOCAD Detroit; 2013 Oriel Mostyn Gallery, Llandudno, Wales, Taka Ishii Gallery, Kiyosumi, Tokyo; 2012 Johann König, Berlin, Marc Foxx, Los Angeles, Meyer Kainer Gallery, Vienna, Presentation House Gallery, Vancouver; 2011 Hallo aber (with Michaela Meise), Bonner Kunstverein, Germany, Fruits, Flowers and Clouds, Vienna; 2010 Gio Marconi, Milan, Today, Andrew Kreps, New York; 2009 Herald Street, London, Camera Austria, Graz, KW – Institute for Contemporary Art, Berlin, Kunsthalle, Zürich, sowie zahlreiche internationale Ausstellungsbeteiligungen, zuletzt: 2018 Museum der Moderne Salzburg, Groundings – Museum of Contemporary Art Chicago; 2016 Invisible Adversaries, Hessel Museum of Art, Bard College, Beton Kunsthalle Wien; 2015 Perfect Likeness: Photography and Composition, Hammer Museum, Los Angeles, USA; 2011 Illuminations, 54th International Art Exhibition of La Biennale di Venezia, Venice




ANDRZEJ STEINBACH
wir alle
14. – 17. Februar 2019

"Gegenstand des Workshops ist die Erkennung und Darstellung sozialer Zusammenhänge in Bildern. In verschiedenen Aufgaben im abgeschlossenen und im öffentlichen Raum sollen bildnerische Strategien erprobt und fotografische Serien erarbeitet werden. Der Einsatz von Gesten, Zeichen und Handlungsanweisungen bildet dabei die Grundlage, um Aussagen über den Zustand und die Veränderungspotentiale der Gesellschaft zu treffen. Im Laufe des Workshops werden die Teilnehmerinnen aufgefordert, ihre Zwischenergebnisse zu präsentieren und nach gemeinsamen Gesprächen weiterzuentwickeln."

ANDRZEJ STEINBACH, geboren 1983, lebt und arbeitet als bildender Künstler in Berlin. 2013 Diplom und 2017 Meisterschüler in bildender Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seine Arbeiten wurden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, unter anderem im Museum of Modern Art New York, Sprengel Museum Hannover, Folkwang Museum Essen, Fotomuseum Winterthur Schweiz, Haus der Photographie Deichtorhallen Hamburg, Neues Museum Nürnberg, Neues Museum Weimar, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bundeskunsthalle Bonn, Kunst Haus Wien, Museum für Fotografie Braunschweig, Aichi Prefectural Museum of Art Nagoya Japan, Kunsthaus Hamburg. Er erhielt (2015) das Arbeitsstipendium der Wüstenrot Stiftung, (2016) das Residenzstipendium Les Annexes du Chateau de Bourglinster, Ministère de la Culture Luxemburg, (2016) das Sächsische Landesstipendium für Meisterschüler Dresden/Leipzig, (2017) den Bundespreis für Kunststudierende Bonn, (2015) den Berenberg-Preis für junge Kunst Hamburg, (2013) den Marion Eimer-Preis Weimar und (2010) den Publikationspreis des Instituts für Buchkunst Leipzig. Unter anderem veröffentlichte er die Künstlerbücher „Gesellschaft beginnt mit drei“ (2017, Spector Books), „Ultrablack of Music: Feindliche Übernahme“ (2017, zusammen mit Achim Szepanski, Spector Books), „Ordinary Stones“ (2016, Études Books Paris), „Figur I, Figur II“ (2015, Spector Books), „It was the streets…“ (2012, zusammen mit Arne Schmitt, Spector Books) und „Even and then some“ (2010, Institut für Buchkunst Leipzig). Er ist Mitglied in den Künstlerkollektiven Eurogruppe und Galerie BRD.




ANNA ARTAKER
Medien der Geschichte
21. – 24. März 2019

„Vor dem Hintergrund zahlreicher Ausstellungen und Publikationen der letzten Jahre zum Realitätsbezug der Kunst macht MEDIEN DER GESCHICHTE das Verhältnis von Wirklichkeit und ihrer Darstellung zum Thema, das auf besondere Weise für die Fotografie relevant ist. Ausgangspunkt zur Bearbeitung dieser Frage ist die Geschichtsschreibung: Historiker_innen haben den Anspruch, einer vergangenen Wirklichkeit gerecht zu werden. „Geschichte“ kann deshalb als eine Art Modellfall für die Darstellung von Wirklichkeit herangezogen werden kann; als ein Gegenstand, der es erlaubt, die komplexe Wechselbeziehung zwischen Abbild und Wirklichkeit – in der die Fotografie seit ihrer Erfindung eine wichtige Rolle spielt – retrospektiv zu untersuchen. Der Zugang zum Thema erfolgt sowohl auf einer theoretischen als auch künstlerisch-praktischen Ebene. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist Walter Benjamins Philosophie der Geschichte, in deren Zentrum das „dialektische Bild“ steht. Die Beschäftigung mit Theorie erfolgt jedoch immer in Hinblick auf die eigene künstlerische Praxis. Der Frage nach den Spuren der Vergangenheit, die Gegenstand von Geschichtsschreibung werden, oder anders gesagt: nach den Medien, in denen „Geschichte“ sich artikuliert, wird in der künstlerischen Arbeit nachgegangen. Das Potenzial verschiedener künstlerischer Techniken – in erster Linie der Fotografie, aber auch anderer Medien wie dem Abdruck, der Frottage usw. – zur Erforschung des Verhältnisses von Abbild und Wirklichkeit soll nicht nur theoretisch untersucht, sondern auch praktisch ausgelotet werden.“

ANNA ARTAKER ist Künstlerin und studierte Philosophie und Politikwissenschaften in Wien und Paris sowie bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ebenda ist sie derzeit Elise-Richter-Research-Fellow und bereitet ihr Habilitationsprojekt MEDIEN DER GESCHICHTE vor. Artakers Werke wurden international ausgestellt – in den letzten Jahren etwa im New Museum in New York, im Austrian Cultural Forum in London oder im mumok in Wien – und mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Hilde Goldschmidt-Preis und dem Staatstipendium für künstlerische Fotografie. Darüberhinaus war Artaker Artist-in-Residence in Mexico City und an der Cité internationale des arts in Paris und Lehrbeauftragte der Merz Akademie in Stuttgart und der Zeppelin Universität in Friedrichshafen.




BARBARA PROBST
Matters of Uncertainty, Thinking about Photography and the World Behind It
25. + 26. April 2019

„Geplant ist das gemeinsame Gespräch über Arbeiten von Studenten. Folgende Fragen könnten dabei aufgeworfen werden: Welche Rolle hat die Kamera im Prozess des Fotografierens? Was kann die Kamera leisten als Werkzeug? Ist eine Fotografie Ausdruck des eigenen Blicks oder gibt es einen Unterschied zwischen dem eigenen Blick und dem der Kamera? Denken wir in Bildern, die wir schon kennen, und zielen wir auf Bilder ab, die wir schon kennen? Was können wir vom Klischee, von Stereotypen lernen?“

Ms. Probst received a diploma from the Academy of Arts in Munich in 1990 where she studied sculpture. She has exhibited widely in the United States and Europe and is represented by Janice Guy in New York, Kuckei+Kuckei in Berlin, Monica DeCardenas Galleria in Milan and Wilkinson Gallery in London. Ms. Probst’s work is represented in many public collections including the Museum of Modern Art, the Whitney Museum of American Art, the Centre Pompidou in Paris, and the Folkwang Museum in Essen. In context with solo exhibitions at the National Museum of Photography in Copenhagen, in Centre Pasquart in Biel (Switzerland) and in the Rudolfinum in Prague, Hatje Cantz published a monograph about her work in 2013.




MARKUS KROTTENDORFER
True Lies
16. – 19. Mai 2019

„Wenn man eine Geschichte erzählt, kann man Unwahrheiten darin verstecken, um ihr Spannung hinzuzufügen. Oder die Wahrheit ist so unerträglich, dass man ihr ausweicht, um die Welt schönzureden. Fiktive Spekulation und absichtlich falsch gelegte Spuren sind Strategien, die Irritationen verursachen und Aufmerksamkeit produzieren. Als Dokumentarist bereitet es durchaus Vergnügen, in einer vermeintlich mächtigen Position zu stehen, denn man kann die Welt verdrehen, wie es einem passt. Bemerkenswert ist, dass man mit diesen Methoden der Spekulation der Wahrheit oft sehr nahe kommt. Dokumentarische Strategien und das Ausschmücken, Verführen, Übertreiben, Manipulieren, Lügen und Phantasieren in der Fotografie werden das Thema dieses Workshops sein.“

Markus Krottendorfers künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle zwischen dokumentarischen Strategien und fiktiver Spekulation und lotet zugleich auch die Grenzen zur Gebrauchsfotografie aus. geboren in Wien 1976, lebt und arbeitet in Wien. 1997/98 Schule für künstlerische Fotografie, Wien; 1998–2003 Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel und Josephine Pryde. Ausstellungen (Auswahl): 2017/18: Camera Austria (Diashow), Graz & Circuits and Currents Athen; Charim Galerie, Wien; 2016: steirischer herbst / Camera Austria, Graz; National Gallery, Sofia; 2015: ACUD, Berlin; Fotograf Gallery & Galerie Školská 28, Prag; Im Ersten, Wien; Neuer Kunstverein Wien; Museum of Modern and Contemporary Art, Rijeka; 2014 Downtown Photoroom, Los Angeles; Galerie Westlicht, Wien; 2013: MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles; School, Wien; Fotohof, Salzburg; Museum der Moderne, Salzburg; Fotomuseum Winterthur; Charim Galerie, Wien; 2011: Kunsthalle Wien; 2010: FO.KU.S BTV, Innsbruck; School, Wien; Landesgalerie Linz, Wien; Kunsthalle Wien; 2009: BAWAG Contemporary, Wien; 2007: 10.. Istanbul Biennale. Publikationen: „At New Moon Tomorrow“, Graz: Edition Camera Austria 2016; „Stock Car“, Salzburg: Edition Fotohof 2009; „Automarket Tbilisi“, Salzburg: Edition Fotohof 2008. markuskrottendorfer.com




3 Vortragsreihen:

RUTH HORAK
Warum seit den 2000ern immer mehr Fotografien über Fotografie handeln

„Wie in so vielen anderen Bereichen hat ab 2000 das Digitale begonnen, dem Analogen im Alltag den Rang abzulaufen. Man erkannte, dass der Fotografie eine Zukunft ohne Chemie bevorstehen würde, dass Archivieren und Distribuieren nun um ein Vielfaches einfacher und das (Daten-)Bild wesentlich kostengünstiger war. Mit dem Smartphone schließlich wurde die Fotografie zu einem selbstverständlichen und alltäglichen Begleiter. Vor diesem allgemeinen Hintergrund und insbesondere mit den sukzessiven Produktionsstopps von analogen Filmmaterialien und Fotoapparaten setzte in den frühen 2000ern im Kunstbetrieb eine weitreichende Reflexion über die für Fotografie und Film bis dahin so grundlegenden analogen Materialien und Prozesse ein: eine Hommage an die (analoge) Fotografie. Besondere künstlerische Beispiele einer solchen Reflexion über das Medium und seine Wandlung stehen dabei im Zentrum dieser Vorlesungen.“

RUTH HORAK Ihr Web Account Photography-she-said.com sagt eh schon alles: Sie redet über Fotografie, seit Jahren schon, ohne Unterlass, in Vorlesungen, Ausstellungen, Zeitschriften, Büchern, und am liebsten über Fotografien, die von Fotografie handeln. Sie kuratiert Ausstellungen über Fotografie, hat ein kleines Geheimnis über Roland Barthes gelüftet und herausgefunden, wie gute Fotografie funktioniert. Sie arbeitet an einer „Inventur“ der Fotografie mit Beispielen aus dem Kunstkontext und Medienalltag, mit Filmszenen und Auszügen aus Romanen, die zusammen eine Idee davon geben können, was Fotografie denn ist.




MAREN LÜBBKE-TIDOW
Kuratorische Praxis

„Was tun eigentlich Kurator_innen?
Wir schauen uns sowohl Einzelausstellungen von verschiedenen internationalen Künstler_innen wie Wolfgang Tillmans und Annette Kelm an, aber auch Gruppenausstellungen, mit denen durch die Beiträge von unterschiedlichen Künstler_innen im geglückten Falle ein Thema greifbar wird. Dabei soll sichtbar werden, welche Überlegungen Kurator_innen bei der Auswahl von bestimmten künstlerischen Positionen leiten, wenn sie eine Einzel- oder Gruppenausstellung planen. Welche Faktoren beeinflussen die Konzeption von Ausstellungen? Wie kann man sich die Zusammenarbeit zwischen Kurator/in und Künstler/in vorstellen? Wie manage / moderiere ich möglicherweise unterschiedliche Interessen? Wie habe ich mir das Zusammenspiel von Inhalt und Display (also die technische Gestalt der Ausstellung) vorzustellen? Welche Formen der Vermittlungsarbeit spielen bei der Konzeption einer Ausstellung eine Rolle? Und wie arbeitet man mit einer Ausstellung, nachdem der Eröffnungstrubel vorbei ist?
In der Vorlesungsreihe werde ich Beispiele aus meiner eigenen kuratorischen Praxis vorstellen, sowie Beispiele von internationaler Relevanz. Ziel ist nicht nur, dadurch verschiedene Künstler_innen und ihre Arbeit kennenzulernen, sondern auch, die Komplexität der Entscheidungen, die in der Planung von Ausstellungen zusammenfallen, aufzuzeigen. Dabei werden wir auch eine aktuelle Ausstellung von mir anschauen und direkt vor Ort über Positionen, Probleme und ihre Lösungen reden. Zugleich ergibt sich vielleicht eine kleine Geschichte der Fotografie als Kunst und darüber, wie sie im institutionellen bzw. im Museumskontext aufscheint.“

MAREN LÜBBKE-TIDOW ist Kunsthistorikerin und Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet als Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Zentral für ihre Arbeit ist die Beschäftigung mit der zeitgenössischen Fotografie im Feld der Kunst.




ANJA MANFREDI
Geste im Bild

„In der Vorlesung möchte ich einige Überlegungen zur Geste aus einer Körper-Perspektive sowie vermittelt durch die bildende Kunst und das Medium der analogen Photographie vorstellen. Darüber hinaus drückt sich aus medientheoretischer und philosophischer Sicht in einer Geste ein Gedanke als eine ‚Mitteilung einer Mittelbarkeit‘ (Agamben) aus; sie fungiert als Meta-Kommunikation unserer ‚kulturellen Umgebung‘ (Flusser) par excellence.“

ANJA MANFREDI lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Schule für künstlerische Photographie bei Friedl Kubelka (1998/99) und an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel (1999–2005). Mitarbeit in der Fotogalerie Wien (2004–2010), seit 2010 Leitung der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie, Wien. Lokale und internationale Ausstellungen: u.a. Einzelausstellungen im Museum der Moderne Salzburg (2013) und House of Art, Budweis (2015). Darüber hinaus war Manfredi Artist-in-Residence in New York City, Rom, London und an der Cité internationale des arts in Paris. 2017 outstanding artist award für künstlerische Fotografie BKA.




Vortragsabende:

KÄTHE HAGER VON STROBELE
„Was konstituiert den Gegenstand in der künstlerischen Photographie? Wie wird ein Ding zu einem photographischen Objekt? Wer blickt hier wen an – die Betrachterin das Objekt oder das Objekt die Betrachterin? Diese Fragen zur Theorie und Praxis der Photographie werden wir entlang einer Philosophie des photographischen Objekts entwickeln und diskutieren.“

KÄTHE HAGER VON STROBELE, geboren 1981 in Bozen (Südtirol). Senior Lecturer an der Kunstuniversität Linz, Abteilung textil·kunst·design und PhD-Kandidatin an der Kunstuniversität Linz. Studium der Philosophie (Universität Wien), der Bildenden Kunst/Photographie (Akademie der Bildenden Künste Wien). Postgradualer Masterlehrgang „Educating, Curating, Managing“ an der Universität für Angewandte Kunst. Ausstellungen (Auswahl): „Crisscross“, in Kooperation mit Eva Stenram, Galerie Raum mit Licht, Wien / „Binatna. about traces“, Le Cube – Independent Art Room (Rabat), Galerie127 (Marrakech), Galerie Kacimi (Fes), Palais Porcia (Wien) / „Das Schloß – The Castle“, Ausstellung in Kooperation mit Ernst Koslitsch, Galerie Raum mit Licht, Wien / „Left Over“, Galerie Foto-Forum, Bozen




FABIAN KNIERIM
Like it share it tag it flag it

"Mit Handykamera, Bildbearbeitungssoftware, mobilem Internet und Social Media sind nicht nur die Produktionsmittel, sondern auch Vertriebswege von Fotografie heute allgemein verfügbar. Das bloße Machen und Betrachten von Bildern als fotografisches Handeln weicht im Netz mit einer dichten Folge von Handlungsappellen einem regelrechten Aktionismus: Like, share, comment, download, pin it, tag it, flag it sind nur einige der Imperative, die Bilder im Internet begleiten und die darauf drängen, sie auf die eine oder andere Art und Weise zu prozessieren. Der Vortrag fragt nach den Handlungsoptionen von Individuen im Umgang mit Bildern und nach ihrer Rolle in einer Sphäre, in der die Entscheidungen von Algorithmen getroffen werden."

Fabian Knierim (*1976 in Bochum) studierte Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum. Er ist seit 2013 Kurator am Fotomuseum WestLicht in Wien. 2017 gehörte er zum kuratorischen Kollektiv der Biennale für aktuelle Fotografie Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und verantwortete die Ausstellung „Kein Bild ist eine Insel“ im Port25 Mannheim.




ROBERT PFALLER
Vortrag an der Photoschule





Künstler_innen präsentieren ihre Arbeiten:

ANDREAS FOGARASI
„Meine Arbeit vereint ein dokumentarisches Interesse mit einer skulpturalen Praxis, genauer fallen das Dokumentarische und das Skulpturale ineinander. Leitmotiv ist der Akt des Zeigens und der Repräsentation. Ich untersuche, wie Orte, Städte, politische Ideen oder historische Ereignisse zu Bildern werden und welche Rolle die Kultur – Kunst, Architektur und Design – in diesem Prozess spielt. Meine räumlichen Setzungen sind stark von Architektur geprägt und zitieren immer wieder ikonische „Landmark-Architektur“, kommerzielle Inszenierungen oder temporäre Formen von Architektur wie Messestände, Bühnenbauten und Pavillons. Fotografie erscheint ebenso als räumliches Element und ist in ihrer glatten Materialität neben oder über andere Oberflächen gesetzt. Informationsgehalt und assoziative Offenheit sind parallele Möglichkeiten.“

Andreas Fogarasi geb. 1977 in Wien, lebt in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste und an der Universität für angewandte Kunst in Wien, sowie an der ENSBA und Le Pavillon / Palais de Tokyo, Paris. 2016 wurde er mit dem Otto Mauer-Preis ausgezeichnet, 2007 mit dem Goldenen Löwen auf der 52. Biennale in Venedig. Einzelausstellungen u.a.: Georg Kargl Fine Arts, Wien (2017, 2010, 2006); Proyectos Monclova, Mexico City (2016); MAK Center for Art and Architecture (mit Oscar Tuazon), Los Angeles (2014); Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2014); Museum Haus Konstruktiv, Zürich (2014); Prefix Institute of Contemporary Art, Toronto (2012); Museo Reina Sofia, Madrid (2011); CAAC, Sevilla (2011); Ludwig Forum, Aachen (2010); MAK, Wien (2008); Ernst Múzeum, Budapest (2008); Grazer Kunstverein, Graz (2008, 2005).




PHILIPP GEHMACHER
„Die Dinge der Welt sind auf einer leeren Bühne nicht sichtbar, aber da.
Ein Körper, der sich tanzen lehrte; Materialität und Ereignis.
Den Raum verlassen wollen und die Skulptur als Hinterlassenschaft: welch’ Melancholie und Diskurs einer Abwesenheit. Gegossene Bildträger als Stellvertreter und Platzhalter. Der Raum der Bühne, black box und white cube holding hands, Grauräume, viele Grauräume. So ungefähr und vieles mehr.“

PHILIPP GEHMACHER Choreograph, Tänzer und bildender Künstler, lebt und arbeitet in Wien. Gehmachers künstlerische Arbeiten verwenden Körper und Sprache als Formen der Äußerung, den gebauten wie institutionellen Raum, wie das Objekt und die Skulptur. Mit diesen Arbeiten zwischen Black Box und White Cube ist Philipp Gehmacher international auf Theaterfestivals und in Ausstellungsinstitutionen vertreten, so u.a. im Tanzquartier Wien, im Museum der Moderne Salzburg, beim steirischen herbst (Graz), der Biennale of Sydney, dem Baltic Circle International Theatre Festival (Helsinki), dem Leopold Museum, dem mumok in Wien und dem Griffith University Art Museum in Brisbane. Gehmacher ist zudem Mentor und Lehrer an renommierten Ausbildungsinstitutionen wie P.A.R.T.S in Brüssel, HZT in Berlin, DOCH in Stockholm und an der Universität Salzburg.




JAKOB LENA KNEBL
„In dem Vortrag werde ich über die Bezugsfelder, mit denen ich arbeite, sprechen und zeigen, wie ich unterschiedliche Kontexte aus Kunst und Design transformiere und miteinander verwebe. Ich setzte mich mit den Konstruktionsbedingungen von Identitäten auseinander, dabei entstehen raumübergreifende Installationen, deren Ausgangspunkt immer eine Photoarbeit ist, in der ich mich themenbezogen selbst inszeniere.“

JAKOB LENA KNEBL wurde 1970 in Baden, Österreich geboren. Die/der KünstlerIn studierte Mode an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Raf Simons sowie textuelle Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Heimo Zobernig. Knebls Arbeiten und Performances waren zuletzt unter anderem in folgenden Ausstellungen zu sehen: „Fashion Drive“, Kunsthaus Zürich, Zürich; „Oh... Jakob Lena Knebl und die mumok Sammlung“, mumok, Wien; „There are more things“, Tiroler Künstlerschaft, Innsbruck; „Look at me“, Centre of Contemporary Art, Torun, Polen; „Sculpture me“, Kunstraum Niederösterreich, Wien; „Schwule Sau“, Morzinplatz, KÖR, Wien; „An eye on a Disposition of a Cloud“, Salzburger Kunstverein, Salzburg; „Erfinde dich selbst“, Kunstverein Wolfsburg, Wolfsburg, Deutschland; „The only performances that make it all the way“, Künstlerhaus Graz, Graz. Die/der KünstlerIn lebt und arbeitet in Wien.




FRIEDL KUBELKA
Ein Abend zum künstlerischen Arbeiten in Film und Photographie

FRIEDL KUBELKA, geboren 1946 in London, Kindheit in Wien und Berlin. Lebt und arbeitet in Wien. 1965–1969 Grafische Lehr- und Versuchsanstalt, Fotografie.1971 Meisterprüfung und kommerzielles Fotoatelier. 2005 Österreichischer Staatspreis für Fotografie. 1990 Gründung und Leitung der Schule für Künstlerische Photographie, Wien (bis 2010). 2006 Gründung und Leitung der Schule für Unabhängigen Film, Wien. Erste Filme 1968, Filmaufführungen u. a. Generali Foundation, Wien, Anthology Filmarchives, N.Y., documenta 12, Österreichisches Filmmuseum, Toronto Filmfestival (2009, 2010), Hong-Kong-Filmfestival (2010, 2011), Diagonale (2009, 2010, 2011), Berlin Biennale 2010, Retrospektive MEDIA-CITY, Kanada 2010. Einzelausstellungen u. a. Lentos Kunstmuseum Linz.




ANGELIKA LODERER
„Die Werke von Angelika Loderer könnte man als medienreflexive Skulpturen bezeichnen, insofern als die Künstlerin die Materialeigenschaften und Verarbeitungsprozesse ihrer Werkstoffe als grundlegende Parameter ihrer Arbeit in den Gestaltungsprozess einfließen lässt. Ihre Skulpturen sind häufig aus Metall gegossen oder bestehen aus „sekundären“ Materialien aus dem Bereich der Metallgießerei, wie beispielsweise aus Wachs oder einem speziellen Gusssand, der sich durch hohe Formstabilität auszeichnet und im Sandgussverfahren verwendet wird. Er ist essentiell für die Herstellung der eigentlichen Gussform, hinterlässt im fertigen Objekt aber keine Spuren – er bleibt also unsichtbar. Loderer macht das Hilfsmittel zum Medium und „baut“ damit fragile und temporäre Skulpturen, die durch ihre Bestimmung als Gusssand auf den Werkstoff Metall verweisen und dieses gleichzeitig in einen spannenden und paradoxen Dialog zwischen der Dauerhaftigkeit des einen und der Flüchtigkeit des anderen bringen. Ihr unbefangener und experimenteller Umgang mit Materialien kennzeichnet ihre Arbeitsweise: Ungewöhnliche Materialkombinationen erzeugen reizvolle Objekte, die mitunter an „performative Skulpturen“ denken lassen.“

ANGELIKA LODERER (1984 geboren, lebt und arbeitet in Wien) studierte an der Universität für Angewandte Kunst, Wien, am Wimbledon College of Art, London sowie am Hendrix College, Arkansas, USA. Ausgewählte Solo-Ausstellungen: 2018 (upcoming) Grazer Kunstverein, Miart Messe; Mailand; 2017 Quiet Fonts, Galerie Sophie Tappeiner, Angelika Loderer in der Secession, Wien; 2016 Animate im Salzburger Kunstverein; 2015 Coming in Pieces im Dortmunder Kunstverein. Ausgewählte Gruppenausstellungen: 2017 Sophie Tappeiner, Wien; El Quinto Piso, Mexico City; 2016 Forum Stadtpark, Graz; 2015 Gesso Art Space, Wien; Dortmunder Kunstverein; Austrian Cultural Forum Berlin; Basis Frankfurt; 2014 Künstlerhaus KM, Graz; Kunsthaus Graz; Schwarzwaldallee, Basel. 2016 gewann Angelika Loderer den Dagmar Chobot Preis für Skulptur.




ELISA SCHMID
„Ausgehend vom Prinzip der Fotografie, der Einschreibung ins Filmmaterial, entwickelt sich meine Auseinandersetzung mit Zeichnung, Objekt und Raum. Der Weg der direkten Übertragung, das Abnehmen von Information, ohne die Kamera als Hilfsmittel, bringt mich nun zu den Geschichten, die dem Material innewohnen (ohnehin wie durch mein Zutun). Es entstehen Forschungssituationen.“

ELISA SCHMID, geboren 1992 in Gmunden, lebt und arbeitet in Wien; 2011–2012 Meisterklasse für Grafik, HTL1 Linz; 2013–2014 Studium an der Schule für künstlerische Photographie Friedl Kubelka; seit 2014 Studium an der Universität für angewandte Kunst, Wien, Klasse für Fotografie, sowie 2016–2017 Klasse Skulptur und Raum; Sommersemester 2018 Auslandsaufenthalt an der Faculdade de Belas-Artes, Lisbon, sculpture department; Ausstellungsbeteiligungen (u.a.): Enjoy Photography, Schule Friedl Kubelka, Wien; Flügge, Galerie Raum mit Licht, Wien; Parallel Vienna, Altes Zollamt, Wien; Folgendes, Hochschule für Bildende Künste, Hamburg; Singular, GalerieZ, Hard am Bodensee; Tools of enlightenment, European Forum Alpbach; The Glance, Heiligenkreuzerhof, Wien; Transpet, documenta14, ASFA, Athen;




TIMOTHEUS TOMICEK
Relevanz und ein System abgestufter Ähnlichkeiten
„Die Frage, die im Raum schwebt, den wir soeben betreten, können wir sie hören? Und wenn ja, ist sie relevant (bezogen auf das Ganze), oder nur ein Echo unserer eigenen Frage?“

TIMOTHEUS TOMICEK IST ein österreichischer Künstler, Filmemacher und Fotograf. Er studierte an der Filmakademie Wien/Paris. Tomicek ist in seiner künstlerischen Tätigkeit für seine uneinheitliche, medienübergreifende Arbeitsweise bekannt. Seit 2009 ist er in internationalen Ausstellungen sowie Sammlungen vertreten. Solo-Ausstellungen: „play it again“, 2011, C/O Berlin; „world“, 2013, Jenkins Johnson, New York; „lucky strike“, 2015, Sage, Paris; „Half a Life“, 2018, Tilburg, the Netherlands




HANNA PUTZ
„Die analogen Fotografien von Hanna Putz bestechen durch subtile Farben und eine klare Komposition. Sie sind teils im Vorfeld präzise konzipiert, teils tatsächlich vorgefundene Motive. Meist entfalten die Arbeiten ein Motiv in Form einer Serie, jedoch spielt der ‚Edit‘ der Serien eine wichtige Rolle, da neuere Arbeiten mit älteren innerhalb einer Serie unterschiedlich in Kontext gestellt werden, wieder auftauchen oder wegfallen, je nachdem, mit welcher Thematik sich die Künstlerin beschäftigt. Der formelle Ansatz der Arbeit vermeidet das Abbilden tatsächlich gelebter Realität zugunsten eines visuell verdichteten Arrangements, das von dem Individuum abstrahiert.“ Vanessa Joan Müller in der Publikation zur Ausstellung „Destination Wien“ der Kunsthalle Wien (2015). Hanna Putz wird in ihrem Vortrag über ihre eigene Arbeit, die Arbeit anderer und über alles andere sprechen.

HANNA PUTZ (*1987, Wien) lebt und arbeitet als Fotografin in Wien und Berlin. Ihre Fotografien wurden unter anderem in der Kunsthalle Wien, im Lentos Museum, Linz, MOCP, Chicago, FOAM, Amsterdam, in der Photographers Gallery, London, dem Autocenter Berlin, Fotohof Salzburg, Kunst Haus Wien und auf der 6. Moskau Biennale gezeigt und sind vielfach publiziert, so in TAR Magazine, New York Magazine, Libération, Spike Art Quarterly, Zeit Magazin, Die Zeit, Another Magazine, Weltkunst, EINE Magazine, Vogue US und Dazed & Confused. Sie war Gastdozentin an der Kunstuniversität Linz und an der Bauhaus Universität, Weimar. Arbeiten von Hanna Putz befinden sich unter anderem in der Sammlung des Belvedere 21 – Museum für zeitgenössische Kunst.




Fakultative Exkursion Hamburg




Projektbetreuung künstlerische Photographie; technische Betreuung / praktisches Arbeiten mit Methoden der Photographie:

RAFFAELA BIELESCH
„Die praktisch angelegten Einheiten sind eine Basiseinführung in die Benützung der Dunkelkammer mit dem Ziel, selbstständig analoge S/W-Projekte verwirklichen zu können. Wir beschäftigen uns grundlegend mit den Eigenschaften, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten analoger Materialien und Prozesse. Gemeinsam werden wir Chemie ansetzen, einen Film entwickeln und schließlich einen Papierabzug herstellen.“

RAFFAELA BIELESCH, 1984 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Niederösterreich. Ihre künstlerische Praxis spannt sich zwischen den Koordinaten Körper, Referenz und Produktion auf. Sie versteht ihre Arbeit als medienübergreifend mit Fokus auf Fotografie und Performance. Derzeit studiert sie an der Akademie der bildenden Künste Wien performative Kunst bei Carola Dertnig. Davor Studien der Slawistik und Kunstgeschichte in Wien, Moskau, Basel; Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi.




MARTIN BILINOVAC
Einführung in Kamerasysteme und Color Management

„Der Kurs beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Aufnahmetechnik der Fotografie. Anschließend werden die digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Datenaufbereitung für Print, Druck und Webdarstellung vorgestellt.“ Dabei werden wir uns mit dem Themenfeld Color Management und farbkritischen Arbeiten beschäftigen.

MARTIN BILINOVAC, 1981 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Linz, Ausbildung bei Prof. Gabriele Rothemann in Wien und Prof. Daniele Buetti in Münster. Seit 2010 Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunstuniversität Linz, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften. Zahlreiche Ausstellungen.




ROSA JOHN
„Wir verwandeln den Schulraum zur Camera Obscura und beschäftigen uns davon ausgehend mit der Geschichte, Technik und Ästhetik der Kamera, den individuellen Handlungsweisen mit unseren eigenen Kameras und reflektieren somit die Methoden und Kontexte der Bildaneignung.“

ROSA JOHN, geb. 1982 in Wien, ist Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin und arbeitet mit und zu den Medien Fotografie und Film. Aktuell Dissertation zum Objekt der Kamera, DOC-team-Stipendiatin der ÖAW und wissenschaftliche Mitarbeiterin am tfm-Institut der Universität Wien (seit 2013). Studienaufenthalte in Athen, Berlin, New York und Westschweiz. Diplom der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (2010). Studium an der Schule für künstlerische Photographie und der Schule für unabhängigen Film bei Friedl Kubelka (2007–08, 2009–11). Arbeiten entstehen für Ausstellungsraum, Kino und Publikationen. Auswahl: Age d'Or, EIFF, Monat der Fotografie, nadaLokal, Österr. Filmmuseum, the8fest, TIE, Ve.sch, Viennale, Wiener Festwochen; Cinematographic Objects/August Verlag.




MICHAEL PART
„Michael Parts Arbeit setzt bei den chemischen und physikalischen Bedingungen analoger fotografischer Prozesse an. Losgelöst von der Fotografie selbst, werden Apparaturen, Materialitäten und Prozesse des Fotografischen angewandt, um Funktionalitäten neu zu besetzen und den angewandten Aspekt der Photographie (z.B. Darstellung, Narration, Dokumentation ...) zu abstrahieren. Im Rahmen eines Vortrages wird Michael Part über seine künstlerische Praxis sprechen und diese anhand einer Auswahl von Arbeiten erläutern. Bei einem folgenden Treffen im Rahmen der Ateliertage wird die Konzentration auf Lichtzeichnungen ohne Kamera und ohne industriell vorgefertigte Fotochemie gelegt: die Talbotypie.“

MICHAEL PART, geboren 1979 in Wien, lebt und arbeitet in Wien; Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien und Städelschule Frankfurt am Main; Ausstellungen u. a. Galerie Andreas Huber Wien, 21er Haus Belvedere Wien, Westfälischer Kunstverein Münster, Kunstraum p.p. Langenlois, Kunstbüro/Artfoundation Wien, Landesgalerie Linz, Kunstverein Hamburg, Josh Lilley Gallery London, ibid projects London, Upstream Gallery Amsterdam, Fotohof Salzburg, Autocenter Berlin, Kunsthaus Bregenz Billboards, sotoso Brüssel




MICHAEL MAURACHER
Das Labor als integrativer Ort des fotografischen Arbeitens

„In der Frühzeit der Fotografie war das Atelier des Fotografen immer auch räumlich untrennbar mit der Dunkelkammer verbunden. Durch die besondere Ausstattung der Räume in der Schule für künstlerische Photographie ergibt sich hier die besondere Möglichkeit, eine wechselseitige Beziehung zwischen Aufnahme und Ausarbeitung unmittelbar herzustellen. Viele zeitgenössische Positionen wie etwa die von Dirk Braeckman sehen das Labor nicht nur als einen Zweckraum, sondern als einen dem Atelier ebenbürtigen Raum des Denkens und Konzipierens von Bildwerken. Als kleiner Tribut an Henry Fox William Talbot, den Erfinder des (Papier-)Negativ-/Positiv-Verfahrens, widmen wir uns bei unserem Treffen der Arbeit mit einer antiken 13x18cm-Holzkamera, die wir im Studio mit alten Barytpapieren verwenden werden. Dieses Aufnahmematerial entwickeln wir unmittelbar nach der Aufnahme im Labor zu Negativen, welche als Originale dienen, oder sofort im nassen Kontaktkopierverfahren – quasi als doppeltes Negativ – ihre positive Form als „final prints“ finden können.“

MICHAEL MAURACHER wurde am 1. Mai 1954 in Klagenfurt, Österreich, geboren und wuchs in Salzburg auf. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Salzburg und Leipzig. Als Mitbegründer der Galerie Fotohof (1981) arbeitet er auch als Kurator und als Herausgeber der Fotohof edition (gemeinsam mit Rainer Iglar). Er unterrichtet künstlerische Fotografie als Senior Lecturer an der Universität Mozarteum Salzburg und als Honorarprofessor (2005) an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Österreichischer Kunstpreis für künstlerische Fotografie 2016, Bundeskanzleramt.




ANJA MANFREDI
„Wir werden uns regelmäßig zu Mappenschauen treffen, um mithilfe reger Kommunikation Austausch aufzubauen. Eine ‚Mappenschau‘: Das Nachdenken und Beurteilen fremder Arbeiten vor einer kleinen Öffentlichkeit stellt für jede(n) Einzelne(n) eine große Herausforderung dar. Lob und Kritik zu üben ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede(r) steht mit ihren/seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses. (Zitat: Friedl Kubelka)
Darüber hinaus ist es möglich, mit mir Einzelgespräche zu führen. Weiters angedacht: Besuche von KünstlerInnenateliers und Ausstellungen in verschiedenen Kunsträumen zur Einsicht in künstlerische Prozesse, Produktionsbedingungen und zur Reflexion über die Rolle/Figur des Rezipienten. Am Ende des Schuljahres könnte gemeinsam eine Ausstellung realisiert werden.“




ZEITEINTEILUNG:
- Workshops: Do. 19–21 Uhr, Fr., Sa., So. jeweils sechs Stunden
- Mittwochsunterricht: Vortragsabende, Mappenschauen – 3x monatlich Mi.19–21 Uhr
- Ateliertage: montags nach Vereinbarung, Nutzung der Dunkelkammer
- Exkursionsreihe: „Orte der Photographie“ – 1x monatlich
- Einzelgespräche / Projektbetreuung: nach Vereinbarung








ANDRZEJ STEINBACH  


ANNA-SOPHIE BERGER  


ANNA-SOPHIE BERGER  


ANNETTE KELM  


ANNETTE KELM  


LISL PONGER 


LISL PONGER 


ANNA ARTAKER 


BARBARA PROBST  


ADRIAN SAUER  


MARKUS KROTTENDORFER  


ELISA SCHMID 

im Portrait Anna-Sophie Berger
HANNA PUTZ: im Portrait Anna-Sophie Berger

im Portrait Kathi Hofer
HANNA PUTZ: im Portrait Kathi Hofer

im Portrait Verena Dengler
HANNA PUTZ: im Portrait Verena Dengler


ANDREAS FOGARASI 


ANDREAS FOGARASI 


JAKOB LENA KNEBL 


JAKOB LENA KNEBL 


ANGELIKA LODERER 


PHILIPP GEHMACHER 


TIMOTHEUS TOMICEK 


FRIEDL KUBELKA 


ROSA JOHN 


RAFFAELA BIELESCH