PROGRAMM 24/25
Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie
Oktober bis Mai
Künstlerische Leitung: Anja Manfredi
Das Studienjahr 2024/25 an der SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE beginnt am
2. Oktober 2024 und endet am 31. Mai 2025. Die Schule ist allen Alters- und Berufsgruppen zugänglich (Mindestalter 18 Jahre). Die Aufnahme erfolgt nach einem persönlichen Gespräch.
Die Unterrichtssprache ist Deutsch.
Die Beschäftigung mit der analogen Photographie zeichnet die SCHULE FÜR KÜNSTLERISCHE PHOTOGRAPHIE aus.
Die Auseinandersetzung mit Photographie im Diskursfeld der Bildenden Künste stellt das
Kernstück der Schule dar. Das Konzept der Schule ist es, die Studierenden in jedem Jahr mit Künstler*innen und Theoretiker*innen zu konfrontieren, die aus ihrer eigenen Sichtweise heraus lehren. Im kommenden Jahr werden wir uns inhaltlich mit Kulturen im Wandel, ihren Räumen
und Erinnerungen auseinandersetzen. Das analoge Handwerk und die Geschichte der Photographie werden in der Vermittlung eine wesentliche Rolle einnehmen.
Der Unterricht im Studienjahr 2024/25 findet in Form von acht Workshops, einer Reihe von Vorträgen, Mappenschauen, Einzelgesprächen, Projektbetreuung, wie einer Einführung in die analoge Laborarbeit statt. Das eigene Œuvre aufzubauen, indem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung für dieses Jahr. (Anja Manfredi).
Der Unterricht wird ausfolgenden Elementen bestehen:
8 Workshops
ANNETTE KISLING
9. – 12.Oktober 2024
Das Außen von Außen gesehen
Über die Darstellung und Wiedergabe von Architektur in der Fotografie
Architektur existiert parallel durch Bilder. Vor, während und nach ihrer Existenz sprechen Fotografien über sie, überformen, interpretieren, idealisieren, beanspruchen sie. In Fotografien entstehen Parallel-Orte, die Architektur einbinden und ihr einen neuen Raum und eine weitere Bedeutung geben. In welcher Form wird wiedergebene Architektur Bestandteil einer
fotografischen Arbeit und deren Aussage?
ANNETTE KISLING lebt in Berlin und Leipzig. Sie studierte an den Kunsthochschulen in Kassel, Offenbach und Hamburg. Es folgten längere Arbeitsaufenthalte in Zürich, Rotterdam, Paris, Marfa, Venedig, Bangalore, Ahmedabad. Seit 2009 ist Annette Kisling Professorin für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.
In fotografischen Serien beschreibt Annette Kisling ihre Erfahrungen mit der sie umgebenden Architektur. Einen Schwerpunkt stellt dabei die Moderne des 20. Jahrhunderts dar. In ihrer kürzlich erschienenen Publikation Verplaatst richtet sie ihren Blick auf die bauliche Entwicklung der Stadt Rotterdam, von der Moderne der 1950er Jahre bis hin zur gegenwärtigen Architektur der 2020er Jahre.
LEON KAHANE
6. – 9. November 2024
Erinnerung / Kultur / Raum
Aus Erinnerung, Raum und Kultur leiten sich gesellschaftliche Fragen ab, die auch für die Kunst
von zentraler Relevanz sind. Wozu wir erinnern und was das mit der Frage nach historischen Wahrheiten, politischen und kulturellen Legitimationsprozessen und der künstlerischen Repräsentation einer Gesellschaft durch Sprache und Bild zu tun hat, werden wir im Seminar besprechen.
LEON KAHANE, geboren 1985 in Berlin, schafft konzeptuelle Videoarbeiten, Fotografien und Installationen. Fokus seines Interesses sind häufig die kulturelle und künstlerische Repräsentation politischer Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit. Immer wieder lenkt er die Aufmerksamkeit auf Ereignisse und Institutionen, in denen der Geschichte innewohnende Widersprüche zum Ausdruck kommen. Sie spiegeln historische, politische und ökonomische, aber auch biografische Aspekte wider, die er in seinen Arbeiten aufgreift und verarbeitet. Vor allem die soziokulturelle Verortung aktueller politischer Diskurse und Dynamiken ist von zentraler Bedeutung für seinen künstlerischen Ansatz, der eine Form der Kulturkritik darstellt.
ANNA-SOPHIE BERGER
11. – 14. Dezember 2024
Mode und Tod
Anhand ihrer Ausstellung Mode und Tod (Galerie Layr Wien, 2023) möchte Anna-Sophie Berger
für ihren Workshop Fragen nach Authentizität und Fiktion in der zeitgenössischen Bildproduktion nachgehen. Der Bildbegriff erstreckt sich von der klassischen Fotografie, wie sie in dieser Ausstellung zu finden ist, zu Skulptur und Objekt. Im Hinblick auf den seit Beginn der Fotografie fragwürdigen Wahrheitsanspruch sollen die Fotografien der Franz Ferdinand-Uniform aus dem Heeresgeschichtlichen Museum sowie die Fotografie eines Totenkopfes, die die Künstlerin aus dem Archiv ihres Vater entlehnt hat, als Klammer für eine Diskussion um Ikonographie, Geschmack, Populismus und Schicklichkeit in der zeitgenössischen künstlerischen Fotografie dienen.
ANNA-SOPHIE BERGER (b. 1989, Vienna, Austria) is an artist living and working in New York and Vienna. She has had solo exhibitions at MAK, Vienna (2023); Bonner Kunstverein, Bonn (2020); Cell Project Space, London (2019); MUMOK, Vienna (2016); Kunsthaus Bregenz (2016); Ludlow 38, NY (2015); White Flag Projects, St. Louis (2015); and Belvedere 21, Vienna (2014); among others. She has recently participated in group exhibitions at the Pictures Collection of the Academy of Fine Arts, Vienna (2022); The Glucksman, Cork (2022); MACRO Museum, Rome (2021); MAK, Austria (2019); Kunsthalle Wien, Vienna (2019); Frans Hals Museum, Haarlem (2018); S.M.A.K., Ghent (2018); Contemporary Art Centre, Vilnius (2018); Kestner Gesellschaft, Hannover (2017); Kunstverein Munchen, Munich (2017). She is the recipient of the 2017 Ars Viva Fine Arts Prize in Germany and the 2016 Kapsch Contemporary Art Prize, Austria and a 2023 recipient of the Pollock Krasner grant. Berger was trained in fashion and, in her work as an artist, has explored issues of consumption and desire as they might relate to clothing, housing, public space and law.
She creates work that connects individual perception and personal use with questions of material reality as part of socio-economic circulation.
AKINBODE AKINBIYI
15. – 18. Jänner 2025
Searching for Meaning // Auf der Suche nach Bedeutung
Der Workshop umfasst die Vorstellung der Arbeit von Akinbode Akinbiyi, eine Exkursion zum Thema „Poesie des Alltäglichen“ sowie Arbeitsbesprechungen zu Überlegungen über die Präsentation von Photographie. „Die Fotografie ist, was sie ist: eine Art Schreiben mit Licht auf einem lichtempfindlichen Untergrund. In Gang gesetzt wird es von Individuen, von Teilnehmenden, die hoffentlich empfindsame Wesen sind. Das Licht selbst entzieht sich dem Verständnis. Es ist einfach da, allüberall, alles umfassend, überwältigend. Seine ständige Anwesenheit durchdringt, erhellt, erleuchtet die allerdunkelsten Räume, die tiefsten nächtlichen Verzweiflungszustände.“ Akinbode Akinbiyi, in Camera Austria Nr. 163, 2023.
AKINBODE AKINBIYI lives and works in Berlin (DE). His primary photographic focus is on large, sprawling megacities: wandering and meandering the highways and byways in an attempt to understand and deeply engage with the modern metropolis. He walks and works primarily in and on four major African cities – Lagos, Cairo, Kinshasa, and Johannesburg – but also wanders in other major cities. Akinbiyi works as a curator and has given photographic workshops internationally. Recent curatorial work has been in Bamako and in the residency program for artists at Opera Village Africa in the region of Outbritenga. Recently his work has been shown at La Villette, Paris, documenta 14, the Chicago Architecture Biennial, Martin Gropius Bau, Housten FotoFest, Fotografie Forum Frankfurt, Sesc Pompeia, Sao Paulo, and MoMA, New York, Kunstverein Hannover and in June 2024 in a major retrospective at the Berlinische Galerie.
Akinbode Akinbiyi ist, als Fotograf und Dichter, ein Chronist des täglichen Lebens, der sich mehr für das Alltagsleben interessiert als für das Alltägliche – eine Unterscheidung, die sich aus der Faszination des Künstlers für das Sein ergibt: das Sein (menschlicher) Wesen, die Art, wie Menschen Gesellschaften und Räume gestalten, in ihnen navigieren, sich zu ihnen verhalten.
Auf seinen Spaziergängen durch die Straßen von Bamako, Berlin, Kairo, Dakar, Johannesburg, Kinshasa, Lagos und anderen Megastädten – stets in seinem unverwechselbaren, betont langsamen Tempo, stets bewaffnet mit einer zweiäugigen Spiegelreflexkamera der Marke Rolleiflex – erforscht Akinbiyi soziale Strukturen, deckt Verborgenes auf, macht Ungesehenes sichtbar. Sein Interesse gilt den zeitlichen Rhythmen des urbanen und ruralen Lebens, aber auch dem Einfluss, den die Architektur und der Fluss der Stadt auf dieses Leben nehmen.
ANJA MANFREDI
12. –15. Februar 2025
Body and the Beauty of Photography
In meiner künstlerischen Arbeit spielt das Wechselspiel von analoger Photographie, dem Körper und seiner kulturellen Umgebung eine bedeutende Rolle. Was ist das Einzigartige am Lichtbild? Ist der Moment der Betätigung des Auslösers eine Art der Enthüllung einer Haltung / eines Sehens / eines Denkens? Im Laufe des Workshops werden wir uns die Vielfältigkeit der Photographie ansehen, von figurativen Darstellungen und Expansionen bis hin zur Abstraktion. Zurück zum Körper: Wie prägen Kulturen im Wandel unsere Körper, und welche Begegnungsräume können die Künste schaffen? Weiters könnten wir eine gemeinsame Exkursion starten: raus gehen, den eigenen Körper im Stadtraum bewegen und eine performative Interaktion veranstalten.
ANJA MANFREDI (*1978 in Lienz) lebt und arbeitet als Künstlerin, Vermittlerin und Forscherin in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Eva Schlegel und Josephine Pryde (1999–2005). Zuvor absolvierte sie die Schule für künstlerische Photographie unter der Leitung von Friedl Kubelka (1998/99), deren künstlerische Leitung Manfredi 2010 übernommen hat. Von 2004 bis 2010 arbeitete sie im Kollektiv der Fotogalerie Wien mit. 2022 promovierte sie mit der Arbeit „Geste im Bild“ bei Felicitas Thun-Hohenstein an der Akademie der bildenden Künste Wien, Institut für Kunst und Kulturwissenschaften. Seit 2016 Mitglied der Vereinigung bildender Künstler*innen der Wiener Secession. Lokale und internationale Ausstellungen, darunter Einzelausstellungen im tresor Kunstforum, AT (2023), Galerie Charim, AT (2023), Lumen. Museum für Bergfotografie, IT (2022), Haus der Kunst, Budweis, CZ (2015) und Museum der Moderne Salzburg, AT (2013). Staatsstipendium für Fotografie des BMKÖS. Artist-Residencies des BMKÖS in Rom, IT, Paris, F, New York City, US und Herzliya, IL. Manfredi ist Preisträgerin des Outstanding Artist Award für künstlerische Fotografie, BKA (2017). Mit-Herausgeberin der Publikationen „Raum gewordene Blicke in die Sterne (2020), „Geste und analoge Photographie“ (2020), „Die ersten 30 Jahre – Photographie“
(2020), „Die Südtiroler Siedlung
LISA HOLZER
5. – 8. März 2025
Photography beside herself / Fotografie außer sich
Was ist ein Bild? Was macht ein Bild aus? Was weiß ein Bild? Und was, wenn es regnet? Anhand meiner Arbeit möchte ich über Möglichkeiten und Handlungsweisen von Bildern sprechen. In einer gemeinsamen Lektüre des Texts Painting Beside Itself von David Joselit zusammen über Spielräume von Bildern nachdenken. Sowie ein persönliches Schreiben und Sprechen über die eigene Arbeit anregen.
LISA HOLZER, * 1971 in Wien, lebt und arbeitet in Berlin. Einzelausstellungen (Auswahl): Secession, Wien; Kunstverein München; Galerie Emanuel Layr, Wien und Rom; Galerie im Turm, Berlin; Galerie Gillmeier Rech, Berlin; Performative Lesungen (Auswahl): Camera Austria, Graz; Haus am Waldsee, Berlin; Bobshop, Berlin; Secession,Wien; Kunstverein München. http://lisaholzer.net/CV.html
RAMESCH DAHA
April 2025
In meiner künstlerischen Arbeit verknüpfe ich extensive Recherche, biografische Aspekte, kollektive Erinnerungen und historisch-politische Ereignisse zu neuen multimedialen Konstellationen. Es entstehen dabei Collagen, die das Bewusstsein schärfen sollen, dass Geschichte nicht nach eindimensionalen Kriterien definiert werden kann.
RAMESCH DAHA, geboren 1971 in Teheran (Iran). Lebt und arbeitet in Wien. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. in Stockholm (2019), Kunsthalle Exnergasse (2018), NSK State Pavilion – 57th Venice Biennale, 21er Haus Wien (2017), Österreichisches Kulturforum New York, Kunstpavillon München (2014). Ihre Werke befinden sich in privaten wie öffentlichen Sammlungen, unter anderem in der Albertina, Wien, im Joanneum Graz, Kupferstichkabinett, und in der Sammlung der Stadt Wien. Seit 2021 Präsidentin der Wiener Secession.
PRINZ GHOLAM
14. – 17. Mai 2025
Die Maske zeigt, was sie verbirgt
Die Pandemie 2020–2021 hat uns dazu gebracht, mit Masken zu arbeiten und ihren unerschöpflichen Reichtum an Beziehungen zu entdecken. Diese kulturelle Überschreibung trifft auf die menschliche Existenz, vermag es sogar, noch mehr Aufmerksamkeit auf den restlichen Körper zu lenken. Vielleicht zeigt schon allein das Gesicht bereits jene Maske, die jeder von uns im sozialen Austausch trägt. Stichworte: Maske, Portrait, Körperhaltung, Geste, Performance.
PRINZ GHOLAM Wolfgang Prinz (*1969 in Leutkirch) und Michel Gholam (*1963 in Beirut / Libanon) arbeiten seit 2001 zusammen, sie leben in Berlin. Als bildende Künstler haben sie eine prozesshafte Praxis entwickelt, die zu Live-Performances, Videos, Fotografien und Zeichnungen führt. Ihre Arbeit ist ein ständiges Bestreben, das Selbst und den Körper zwischen ihrem kulturellen Konstrukt und der Welt, in der wir jetzt leben, zu verorten und zu verhandeln. Performances und Ausstellungen (Auswahl): Zacheta National Gallery Warschau (2024), Aranya Plein Air Art Project (Jinshanling, China, 2023), Musée Rochechouart (Frankreich, 2022), Aichi Triennale (Nagoya, Japan, 2022), Mattatoio Roma (2021), Pola Museum of Art (Hakone, Japan, 2019), Punta della Dogana (Venedig, 2018), Galerie Jocelyn Wolff Paris, (2023 und 2018), documenta 14 (Athen und Kassel, 2017) und das wandernde Ausstellungsprojekt La Monnaie Vivante (2006-2010)
Vorlesungsreihe
MILA PALM
Geschichte der Photographie
Die Vorlesung bietet einen Querschnitt durch die 185-jährige Geschichte des Mediums. Gezeigt werden verschiedene Verfahren, Anwendungsgebiete und Bildsprachen anhand von Beispielen wichtiger Vertreter. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der österreichischen Fotogeschichte und der Vermittlung historischer Techniken anhand von Originalen aus der Frühzeit. Einen guten Einstieg in das Thema bietet die „Neue Geschichte der Fotografie“ von Michel Frizot.
MILA PALM studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und Konservierung – Restaurierung an der Abteilung Papier/Foto/Buch- und Archivmaterial an der Akademie der bildenden Künste Wien, 2014-2017 Stipendiat von Bonartes (Monika Faber), seit 2017 Galerie MILANEUM;
als freischaffende Kuratorin tätig.
MAREN LÜBBKE-TIDOW
Punctum in der Geschichte der Photographie
MAREN LÜBBKE-TIDOW arbeitet als freie Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Seit 2021 ist sie Künstlerische Leiterin des European Month of Photography in Berlin (http://emop-berlin.eu/). Seit 2020 ist sie außerdem in das Projekt „Das Archiv als Helle Kammer“ (engl. Lighting the Archive) involviert, das in Interviews unter anderem der Frage nachgeht, wie Fotograf*innen ihr Material organisieren. Siehe auch: www.lightingthearchive.org und www.marenluebbketidow.com
ROSA JOHN
Rohstoff Licht. Zur Archäologie der Photographie
Der Vortrag widmet sich der Archäologie und Theorie der Camera Obscura und verwandter Phänomene im Sinne einer Vor-Geschichte der Photographie. Dabei wird die Idee von Sonnenlicht als Rohstoff und der Photographie als Handwerk skizziert.
ROSA JOHN, geb. 1982 in Wien, ist Künstlerin und Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Fotografie und Film. 2022 Staatsstipendium für Fotografie, BMKOES. 2017 Start-Stipendium für künstlerische Fotografie, bka. 2013–17 DOC-team-Stipendium der ÖAW und wissenschaftliche Mitarbeiterin am tfm-Institut der Universität Wien. Diplom der Theater-, Film- und Medienwissenschaft (2010). Studium an der Schule für künstlerische Photographie und der Schule für unabhängigen Film bei Friedl Kubelka (2007–08, 2009–11). Ausstellungen und Screenings u.a.: SF MOMA, McEvoy Foundation (USA), EIFF (UK), Kurzfilmtage Oberhausen (D), MUSA Startgalerie, Österr. Filmmuseum, Bildraum01, Krinzinger Projekte (A). www.rosajohn.com
FRIEDL KUBELKA
Ein Abend zum künstlerischen Arbeiten mit Photographie
FRIEDL KUBELKA, geboren 1946 in London, Kindheit in Wien und Berlin. Lebt und arbeitet in Wien. 1965–1969 Grafische Lehr- und Versuchsanstalt, Fotografie.1971 Meisterprüfung und kommerzielles Fotoatelier. 2005 Österreichischer Staatspreis für Fotografie. 1990 Gründung und Leitung der Schule für künstlerische Photographie, Wien (bis 2010). 2006 Gründung und Leitung der Schule für unabhängigen Film, Wien (bis 2013). Erste Filme 1968, Filmaufführungen (Auswahl): Generali Foundation, Wien, Anthology Filmarchives, N.Y., documenta 12, Österreichisches Filmmuseum, Toronto Filmfestival (2009, 2010), Hong-Kong-Filmfestival (2010, 2011), Diagonale (2009, 2010, 2011), Berlin Biennale 2010, Retrospektive MEDIA-CITY, Kanada 2010. Einzelausstellungen u. a. im Lentos Kunstmuseum Linz.
Praktisches Arbeiten mit Methoden der Photographie
RAFFAELA BIELESCH, ANNA JOCHUM
Arbeiten in der analogen Dunkelkammer
Im Studienjahr 2024/25 betreuen Raffaela Bielesch und Anna Jochum die individuellen Einführungen in die Dunkelkammer. Die praktisch angelegten Einheiten sind eine Basiseinführung in die Benützung der Dunkelkammer mit dem Ziel, dass die Studierenden in der Folge selbstständig analoge S/W Projekte verwirklichen können. Wir beschäftigen uns grundlegend mit den Eigenschaften, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten analoger Materialien und Prozesse. Gemeinsam werden wir Chemie ansetzen, einen Film entwickeln und schließlich einen Papierabzug herstellen.
RAFFAELA BIELESCH, 1984 in Wien geboren, lebt und arbeitet in Niederösterreich. Ihre künstlerische Praxis ist medienübergreifend mit Fokus auf Fotografie und Performance und deren Korrespondenzen. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Performative Kunst bei Carola Dertnig. Davor Studien der Slawistik und Kunstgeschichte in Wien, Moskau, Basel; Schule für künstlerische Photographie Friedl Kubelka unter der Leitung von Anja Manfredi.
ANNA JOCHUM (*1993) lebt und arbeitet in Wien. Ihre fotografische Arbeit platziert sie an der Grenze von Performativem und Dokumentarischem, wobei sie sich mit der An- und Abwesenheit des menschlichen Körpers sowie mit Berührungspunkten zwischen Menschen, Orten und Zeiten beschäftigt. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, Grafikdesign und Fotografie an der Kunstuniversität Linz sowie an der Schule Friedl Kubelka künstlerische Photographie.
FLORENTIN KURZ
Bildgebende Experimente
Kameralose Photographie ist der Ausgangspunkt, um durch einen experimentellen Zugang die technischen und ästhetischen Möglichkeiten des Mediums zu untersuchen. Gemeinsam werden wir uns dabei praxisorientiert insbesondere mit Chemigrammen, Cyanotypien und Fotoemulsionen auseinandersetzen.
FLORENTIN KURZ (*1998) lebt und arbeitet in Wien. Er absolvierte die Graphische sowie die Schule
Friedl Kubelka für künstlerische Photographie unter der Leitung von Anja Manfredi, und studiert an der Kunstuniversität Linz in der Klasse von Lucie Stahl.
MARTIN BILINOVAC
Einführung in die Dunkelkammer,
analoge und digitale Kamerasysteme und Aufnahmetechniken
Wir beginnen mit einer allgemeinen Einführung in die Aufnahmetechnik der Photographie. Anschließend werden die digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten in Hinblick auf die Datenaufbereitung für Print, Druck und Webdarstellung vorgestellt. Dabei werden wir uns mit dem Themenfeld Color Management und farbkritischen Arbeiten beschäftigen. Darauffolgend wird es eine Einführung in der Dunkelkammer in die Schwarz-Weiß-Fotografie geben. Dabei werden wir uns mit dem Thema der Filmentwicklung beschäftigen und unterschiedliche Film-Entwickler-Kombinationen und die visuellen Auswirkungen unterschiedlicher Emulsionen erforschen.
MARTIN BILINOVAC, 1981 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien und Linz, Ausbildung bei Prof. Gabriele Rothemann in Wien und Prof. Daniele Buetti in Münster. Seit 2010 Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunstuniversität Linz, Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften. Zahlreiche Ausstellungen.
ROSA JOHN
Camera Obscura
Wir verwandeln den Schulraum zur Camera Obscura und widmen uns der Praxis und dem Experiment mit dem physikalischen Phänomen, das jeder Kameratechnik zugrunde liegt.
Projektbetreuung
ANJA MANFREDI
Einzelgespräche, Mappenschauen, Atelier- und Ausstellungsbesuche
Im Laufe des Studienjahres ist es möglich, mit mir Einzelgespräche zu individuellen Projekten zu führen. Wir werden uns auch zu Arbeitsbesprechungen und Mappenschauen in der Gruppe treffen. Eine Mappenschau ist das Nachdenken über und Beurteilen von Arbeiten der Kolleg*innen innerhalb der Klasse, dies kann für jede/n Einzelne/n durchaus eine Herausforderung darstellen, oder, wie es Friedl Kubelka formulierte: „Lob und Kritik zu üben, ist eines der besten Mittel, die eigene Gedankenwelt anzuwenden und zu überprüfen. Und jede/r steht mit ihren/seinen Arbeiten im Mittelpunkt des Interesses.“ Wir werden Künstler*innen in ihren Ateliers besuchen, um Einsichten in künstlerische Prozesse zu gewinnen. Außerdem sind Besuche von Ausstellungen geplant, insbesondere in Institutionen, die auf künstlerische Photographie ausgerichtet sind.
Kooperation
TANZQUARTIER WIEN
Zeiteinteilung
- Workshops: Mi. 18–20 Uhr, Do., Fr., Sa. jeweils sechs Stunden
- Vorlesungsreihe, Mappenschauen: 18–20 Uhr, Termine nach Vereinbarung
- Ateliertage: montags und mittwochs 10–17 Uhr, Nutzung der Dunkelkammer nach Vereinbarung
- Atelier- und Ausstellungsbesuche: nach Vereinbarung
- Einzelgespräche / Projektbetreuung: nach Vereinbarung
Bewerbung
ab 2. Mai 2024 bis 5. Juni 2024 (14Uhr) unter photo@schulefriedlkubelka.at
NEW
PHOTO–MATINEE
5 Vorträge und jeweils 1 Arbeit im Original
Im Sinne von Photographie für alle laden wir zu einer öffentlichen Vortrags- und Ausstellungsreihe an die Schule ein, um diese als Ort des Austausches und der Vernetzung zu öffnen. Der Besuch dieser Reihe ist für alle Interessierten – nach einer Anmeldung photo@schulefriedlkubelka.at – offen.
In der Chronologie des Jahrgangs 24/25 wird der Fokus auf aktuelle lokale Szenen gelegt.
10:30 bis 12:30
ZARA PFEIFER – 27. NOV 2024
SOPHIE PÖLZL – 18. DEZ 2024
JENNIFER POSNY – 19. FEB. 2025
JANA PRESSLER – 26. MÄRZ 2025
BELINDA KAZEEM-KAMINSKI – 7. MAI 2025
ANNA-SOPHIE BERGER, Dora, 2023: Courtesy, the artist, Layr Vienna
ANNETTE KISLING
PRINZ GHOLAM
ANNA-SOPHIE BERGER
AKINBODE AKINBIYI
AKINBODE AKINBIYI
ANJA MANFREDI
FRIEDL KUBELKA
LISA HOLZER
LEON KAHANE
ROSA JOHN
RAFFAELA BIELESCH
MARTIN BILINOVAC
FLORENTIN KURZ
ZARA PFEIFER: PHOTO–MATINEE
SOPHIE PÖLZL: PHOTO–MATINEE